Geesthacht. Ob zum Feierabendverkehr oder bei Hochbetrieb im Freibad: Immer wieder stauen sich die Autos am Ende der Sielstraße. Nach Vorstellungen der Verwaltung soll ein Kreisel für mehr Verkehrsfluss an der Einmündung zur Elbuferstraße sorgen.

Für 400 000 Euro soll ein Kreisverkehr mit 30 Metern Durchmesser entstehen, entsprechenden Plänen hat die Politik bereits zugestimmt. Damit auch in Zukunft schwere Lastzüge zum Atomkraftwerk Krümmel fahren können, sieht der Entwurf zudem die Möglichkeit vor, die Mittelinsel bei Bedarf zu überfahren. Außerdem muss das vorhandene Bahngleis durch eine automatische Sicherungsanlage nachgerüstet werden.

"Die Stadt strebt an, dass der Kreisverkehr im kommenden Jahr gebaut werden soll", sagt Christine Meyer-Meier aus dem Fachdienst Tiefbau.

Doch im Zuge der Planungen wurden jetzt erhebliche Schäden im Untergrund festgestellt, die die Kosten explodieren lassen. Deshalb muss sich am Montag, 8. Juni, der Ausschuss für Bau und Verkehr nochmals mit dem Projekt befassen (18 Uhr, Ratssaal).

So wurde bei einer Kamerauntersuchung festgestellt, dass die unter der Kreuzung verlaufenden Regen- und Schmutzwasserkanäle erheblich beschädigt sind - und das hat teure Folgen, denn genau hier befindet sich ein wesentlicher Knotenpunkt der Kanalisation. Am Pumpwerk Werfthalbinsel kommt das gesamte Abwasser der Oberstadt sowie der östlichen Innenstadt an - teilweise ohne Trennung zwischen Schmutz und Regenwasser.

Rund 701 000 Euro veranschlagt das Tiefbauamt allein für die Sanierung der vorhandenen Leitungen. Hinzu würde ein Neubau von Zulaufschächten an der Sielstraße und der Straße Am Hafen kommen.

Als zweite Variante schlägt die Verwaltung vor, die Kanäle und Schächte komplett neu zu ordnen und teilweise zusammenzulegen. Bei dieser Gelegenheit könnte das Abwassersystem in Lage und Dimension den künftigen Belastungen angepasst werden. Kostenpunkt der Arbeiten: 703 000 Euro. "In diesem Fall würde allerdings die zusätzliche Sanierung der beiden Schachtbauwerke entfallen, da diese durch die Neuordnung nicht mehr benötigt werden", sagt Meyer-Meier. Entsprechend empfiehlt die Verwaltung die zweite Variante.

Während der Bauarbeiten muss der Verkehr zeitweise umgeleitet werden. Sollte die zweite Variante zum Tragen kommen, kann die bestehende Kanalisation während der Bauarbeiten zu großen Teilen im Betrieb bleiben. Sollten die vorhandenen Kanäle saniert werden, müssten zusätzliche Sicherungsmaßnahmen im Netz errichtet werden.

Der Bauausschuss muss über den Umfang der Arbeiten beschließen