Ersatzfahrkarten: Der HVV vermutet, dass jüngere Schüler ihre Fahrkarten älteren geben.

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) setzt zur großen Aktion gegen Schwarzfahrer an: Gestern kamen 25 Fahrkartenkontrolleure, unter anderem von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) und der Autokraft, nach Geesthacht zur Großrazzia. Vor dem Schulzentrum am Dösselbuschberg überprüften sie zwischen 6.30 und 8.30 Uhr sämtliche Fahrgäste der Busse auf gültige Fahrscheine. "Die Zahl der Schwarzfahrer, die ich auf meinem Zettel habe, gibt uns deutlich Recht für diese Aktion", sagte Ulrich Freiberg vom HVV, der die Aktion koordinierte. Genaue Zahlen der Erwischten wollte er nicht nennen. Nur so viel: Künftig müssen Busfahrgäste in der Region mit verstärkten Kontrollen rechnen.

Hintergrund ist die zunehmende Zahl von Ersatzkarten bei angeblichen Fahrkartenverlusten, die beim Kreis beantragt und dort auch ausgestellt werden. "Jüngere Schüler geben ihre Fahrkarten offenbar an ältere Schüler weiter. Unter welchen Bedingungen auch immer. Dann werden einfach die Fotos getauscht und es wird schwarzgefahren", berichtete Freiberg.

Künftig wollen die Unternehmen des HVV mit geballter Kraft gegen Betrüger vorgehen. "Wir arbeiten an einem neuen Konzept", erklärte Freiberg. In den vergangenen Wochen - zuletzt gestern in Geesthacht - wurden Daten gesammelt. Die werden jetzt ausgewertet, um auf deren Basis die Zusammenarbeit bei Kontrollen neu auszurichten. Statt zwei oder drei Kontrolleuren sollen künftig größere Gruppen unternehmensübergreifend aktiv werden.

Allein für die Überprüfung der Fahrgäste in einem modernen Gelenkbus wird mit einem Bedarf von sechs Kontrolleuren gerechnet. "Die Zahl der Schwarzfahrer steigt", sagte Ulrich Freiberg.