Geesthacht (kl). Mit langem Beifall zollten die 50 Premierengäste dem Ensemble “Bretterstürmer“ Respekt. Eine gute Stunde lang hatte die VHS-Theatergruppe mit ihrem Stück “Experiment“ auf der Studiobühne im Kleinen Theater Schillerstraße für Spannung gesorgt.

Die dritte Produktion der "Bretterstürmer" war dabei im wahrsten Sinne des Wortes ein Experiment. Erstmals bearbeiteten die Amateur-Schauspieler einen modernen Stoff, der eher in das Thriller-Genre passt.

Die Handlung fußt auf einer Studie zur Gehorsamsforschung, die der amerikanische Psychologieprofessor Phillip Zimbardo 1972 durchführte. Eine Gruppe ausgewählter Testpersonen wurde in Wärter und Gefangene eingeteilt und sollte zwei Wochen lang den Alltag in einem Gefängnis nachspielen. Aus dem Spiel wurde blutiger Ernst, das Experiment musste damals abgebrochen werden.

Unter der Leitung von Andreas Püst (Schauspieler) und Edina Hasselbrink (Theaterpädagogin) schlüpften die "Bretterstürmer" in die Rollen der Wärter und Gefangenen. Nach ein paar humorigen Anfangsszenen blieb den Zuschauern das Lachen bald im Halse stecken. Eindrucksvoll zeigten die Darsteller, wozu Menschen fähig sind.

"Das ging unter die Haut. Die Spieler haben die Veränderung, welche die Experimentteilnehmer durchmachten, komprimiert auf den Punkt gebracht", sagte VHS-Geschäftsführerin Gesa Häsler nach der Vorstellung. Was am Ende bleibt ist die Frage, wie man selbst in einer solchen Situation reagieren würde.

Karten für die letzten drei Vorstellungen am Freitag und Sonnabend (jeweils um 20.30 Uhr) und Sonntag (um 17.30 Uhr) im KTS gibt es bei Zigarren Fries, Bergedorfer Straße, für sieben Euro, ermäßigt fünf Euro.