Geesthacht (lu). “Und plötzlich weißt Du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ Eine Karte mit diesen Worten Meister Eckharts habe sie vor kurzen erreicht. Und Sie habe gedacht: “Das klingt schön.“

Für Schulrätin Birgit Groß waren die Worte ein Wink: Vor einem halben Jahr hatte sie ihren Schreibtisch verlassen müssen. Seit Mai ist die beliebte 61-Jährige nun im Vorruhestand. Gestern verabschiedete sie sich mit einem Empfang in der Aula der Oberstadtschule von den Schulleiterinnen und Schulleitern des Südkreises, ihrem hauptsächlichen Arbeitsgebiet, von Wegbegleitern, Freunden und Fachkollegen.

"40 Dienstjahre sind eine lange Zeit, liebe Frau Groß", überbrachte Christine Pluhar von der Schulaufsicht des Ministeriums die Grüße von Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave und würdigte ihren Werdegang, indem sie aus der entsprechend umfangreichen Personalakte zitierte.

1947 geboren in Lauenburg, studierte Birgit Groß in Kiel Mathematik und Biologie, legte 1972 die Staatsprüfung für das Lehramt an Volksschulen ab. Es folgten viele Schulwechsel, sonderpädagogische Zusatzausbildungen zur Sonderschullehrerin und schließlich die Lehrtätigkeit am Heilpädagogischen Institut in Kiel. 1990 wurde Birgit Groß nach der Einführung etlicher pädagogischer Neuerungen zur Schulrätin in Rendsburg ernannt. 1998 ging sie auf eigenen Wunsch zurück in ihren Heimatkreis.

"In den letzten 40 Jahren haben massive Veränderungen im Schulwesen stattgefunden, zuletzt die strukturelle Schulreform mit der Abschaffung von Haupt- und Realschulen und der Einführung der Gemeinschaftsschulen. Und alles wurde durch die Schulaufsicht und die Schulleitungen befördert", gab Pluhar gute Noten. Ihr Fazit: "Ihre Schulen machen im Landesvergleich eine richtig gute Figur."

"Dies ist keine Dienstversammlung", betonte Groß. Die rund 60 Kollegen genossen ein Ständchen des Schulchors und ein üppiges Buffet.