Dassendorf/Ratzeburg (lu). Die landesweite Suche nach neuen Windenergie-Standorten entpuppt sich - zumindest für die Gemeinden des Amtes Hohe Elbgeest - als Luftnummer.

Vier Gemeinden - Wiershop, Worth, Hamwarde und Hohenhorn - hatten beim Kreis Interesse an Standorten angemeldet und auch schon Flächen im Blick. Die Umweltberatung Buhck hatte, unabhängig von den Landesplänen, im Auftrag des Anlagenanbieters Juwi ergiebige Flächen ermittelt. Das Ergebnis: Rund 35 Anlagen würden sich auf insgesamt sieben Flächen innerhalb des Amtsgebietes lohnen. Doch der Kreis geht nicht nur nach Ergiebigkeit, sondern verfolgt weitere Ziele. Es geht unter anderem um Schutz des Landschaftsbildes für die Tourismusregion und Naturschutz. Ausgenommen sind auch die Entwicklungsachsen mit hoher Siedlungsdichte. Aus diesen Gründen fallen viele Standorte weg. "Der Kreis sieht das sehr kritisch. Dassendorf und Brunstorf liegen an einer Entwicklungsachse, Hohenhorn mit hoher Siedlungsdichte ebenfalls. Wiershop ist von Forstflächen umgeben. Hier geht es um Landschaftsschutz", nennt Karsten Steffen, Sprecher der Kreisverwaltung, Gegenargumente. Entwicklungsmöglichkeiten gebe es an den vorhandenen Standorten im Raum Lütau, Woltersdorf, Breitenfelde und Bälau.

Besonders die Bürgermeister von Hohenhorn und Wiershop, Hans-Jürgen Meinert und Hans-Ulrich Jahn, hatten sich für den Bau von Windkraftanlagen interessiert - wegen Gewerbesteuer-Einnahmen und vor allem aus dem Umweltgedanken heraus und dafür das Votum der Gemeinderäte erhalten. "Wir werden jetzt die offizielle Stellungnahme des Kreises abwarten und dann erneut beraten, ob wir unser Interesse geltend machen", so Hans-Ulrich Jahn.