Geesthacht (kl). Aus dem Waldboden ragen nur noch zerfaserte Baumstümpfe, verkohlte Holzreste liegen um den Tisch. Der ist jetzt das einzige heile Stück auf dem Waldplatz am Haferberg.

Vandalen haben das kleine Areal, das der Geesthachter Jürgen Hiller liebevoll mit Naturmöbeln ausgestattet hatte, verwüstet - und das bereits zum dritten Mal. "Jetzt habe ich endgültig keine Lust mehr, alles wieder aufzubauen", sagt 67-Jährige frustriert.

Die Holzarbeiten sind sein großes Hobby und darum machte es ihm in der Vergangenheit viel Spaß, aus Holzstämmen Sitze zu schnitzen, einen Tisch zu bauen, den Platz mit bunten Holzwichteln zu schmücken. Genutzt wurde er regelmäßig von der Herzgruppe aus dem Kindergarten am Spakenberg, auch Jürgen Hillers kleine Enkelin ist dabei. "Die Kinder haben hier schon immer gespielt, sie bringen oft Essen und Getränke mit", erzählt Jürgen Hiller. Passend für die Gruppe hatte er ein Herzschild hoch im Baum aufgehängt, die Stühle mit roten Herzen verziert. Der Platz sah ein bisschen aus wie ein Treffpunkt der sieben Zwerge. Am 8. Mai 2008 eröffneten die Kinder und Hiller ihn mit einem kleinen Fest. Doch immer wieder zog er auch randalierende Besucher an. "Vor einem halben Jahr wurden der Tisch und die Stühle zum ersten Mal zerstört, danach noch einmal. Ich habe immer wieder alles repariert und zusätzlich befestigt und gesichert", so Hiller. Doch am vergangenen Wochenende schlugen die Vandalen wieder zu. Der dicke Baumstumpf, auf dem die massive Tischplatte liegt, blieb als einziges Möbelstück unversehrt. Die kleinen Stühle sind fast völlig verbrannt, die Zwerge, die Hiller tief eingegraben hatte, wurden zerschlagen. Die Rinde einer jungen Eiche wurde rundum abgeschält, der Baum hat wohl keine Überlebenschance. Jürgen Hiller ist fassungslos über soviel Zerstörungswut: "Wer tut so etwas? Und warum?"