Geesthacht (kl). Gunnar Penning ist Pastor - und Motorradfahrer. Der 52-Jährige weiß, was Biker, oft nicht die typischen Kirchgänger, im Gottesdienst brauchen: Besinnliche Worte zu den Gefahren auf der Straße wie im Leben und Gottes Segen, der Schutz bietet.

Dazu Gospellieder und Geschichten, die das (Motorrad)-Leben so schreibt. Rund 300 Besuchern gefiel diese Mischung beim Motorradgottesdienst, zu dem Penning mit der Organisatorin Angela Wisniewski und vielen Helfern zum siebten Mal eingeladen hatte.

"Man trifft hier Bekannte, nimmt sich Zeit zum Nachdenken", sagte Frank Reichenbach (40). Der Geesthachter war mit Sohn Nick (10) auf einer Suzuki GSXR 1000 K6 zur St.-Salvatoris-Kirche gekommen - und zum dritten Mal dabei.

Zuvor hatte Pastor Penning in der fast voll besetzten Kirche von einem Knöllchen erzählt, das er kürzlich kassierte, weil er zu schnell unterwegs war. "Wir tragen die Verantwortung für unser Handeln, auf der Straße wie im Leben", sagte er. Da gelte es, die Verkehrszeichen zu beachten, auch jene Gottes, die vor einem Leben auf der Überholspur, vor dem Tunnelblick auf Karriere, Reichtum oder andere Idole warnen. "Wir können doch ganz leicht und gelassen durchs Leben cruisen", mahnte Penning. Er gedachte mit seinen Gästen jener, die bei Unfällen starben. Doch auch von der Lebenslust beim Gasgeben sprach er und gab der Biker-Gemeinde zum Schluss den Segen Gottes mit auf den Weg.

Für die musikalische Begleitung sorgte der Gospelchor "Joyfull Voices" unter Leitung von Andreas Flöter, Jennifer Peter erntete für ihr mit schöner Stimme gesungenes Sololied "Tears in Heaven" von Eric Clapton besonders viel Beifall.

Dann setzte sich Gunnar Penning auf seine BMW K1100 LT, Auftakt zur Rundfahrt. Sie endete diesmal an der St.-Petri-Kirche am Spakenberg, wo Würstchen und Getränke auf die Biker warteten.