Amtsjugendpfleger ziehen Bilanz nach einer Neuausrichtung ihrer Arbeit. Mehr Aufklärung über Drogen, Alkohol und Sexualität geplant.

Viele Aktionen, mehr Präsenz, neue Treffpunkte: Die Jugendpflege im Amt Hohe Elbgeest strukturiert ihre Arbeit seit Jahresbeginn um. Jetzt hat Diana Graf, Leiterin des dreiköpfigen Jugendpflegeteams, eine erste Bilanz gezogen. "Es ist uns gelungen, die Arbeit zu intensivieren und mehr Jugendliche zu erreichen", sagt die 37-Jährige. So wurde unter anderem das Jugendzentrum in Dassendorf nach über einem Jahr Pause im Frühjahr wiedereröffnet. Hier treffen sich dienstags und donnerstags bis zu 30 Jugendliche.

Schwerpunkt der Arbeit ist Escheburg: Bis zu 60 Jugendliche treffen sich zweimal die Woche im neu geschaffenen Jugendtreff im Gemeindehaus. "Escheburg ist jetzt Dreh- und Angelpunkt für viele Jugendliche aus den Nachbargemeinden geworden", sagt Graf. Dies habe aber auch zu Problemen geführt: Wenn der Jugendtreff abends schließt, ziehen einige Jugendliche durchs Dorf, mitunter sei es zu Vandalismus gekommen. Wunsch der Jugendpflege wäre ein eigenständiges Jugendzentrum in Escheburg mit Außengelände. Das Team der Jugendpflege möchte zudem mit Prävention gegensteuern, unter anderem soll es mehr Aufklärung über Drogen, Alkohol und Sexualität geben. "Da gibt es bei einigen Jugendlichen Defizite", sagt Graf.

Möglich werden die zusätzlichen Angebote durch ein Plus an Personalstunden. So arbeitet Tim Klautke, der im Januar mit einer 30-Stunden-Stelle in der Jugendpflege startete, mittlerweile 39 Stunden pro Woche. Zudem wurde die dritte Stelle erweitert: Sandra Landrebe ergänzt die Mannschaft derzeit für 30 statt 23 Stunden in der Woche. Ab August steht dem Team außerdem ein weiterer Helfer zur Verfügung, der in der Jugendpflege sein freiwilliges soziales Jahr absolviert. Die vier planen unter anderem Billard-Turniere, eine Funsport-Nacht sowie im Oktober einen großen Band-Wettbewerb. Im Spätsommer soll es zudem ein fünftägiges Dschungelcamp geben, in dem Jugendliche fünf Tage lang Überleben in der Natur trainieren sollen. "Wir suchen derzeit noch ein geeignetes Waldgebiet im Amt, in dem wir unsere Zelte aufbauen können", sagt Graf. Für Eltern und Jugendliche sind zudem zwei Informationsabende zum Thema Drogen und Alkoholkonsum in Vorbereitung.

Trotz der zahlreichen Aktivitäten: Die Umstrukturierungen in der Jugendarbeit sind nicht abgeschlossen. "Die Praxis zeigt uns, ob wir auf dem richtigen Weg sind", sagt Graf. Für die Zukunft wünscht sie sich beispielsweise einen Streetworker im Amtsgebiet.

Im Amt Hohe Elbgeest leben etwa 2500 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Neben unregelmäßigen Angeboten wie Lan-Partys oder Konzerte stehen ihnen fünf Jugendzentren mit festen Öffnungszeiten zur Verfügung: in Dassendorf, Börnsen, Escheburg, Hamwarde und Kröppelshagen.