Hohenhorn (tja). Die Sonne tut ihnen gut, den noch recht grünen Erdbeeren, die prall an den Pflanzen von Jochen Putfarken hängen. “Ich gehe davon aus, dass wir nach Pfingsten unsere Felder für die Selbstpflücker öffnen können, dann sind die Erdbeeren reif“, sagt der Landwirt.

Auf 60 Hektar baut er die süßen Früchte ohne künstliche Unterstützung an. Die deutschen Beeren, die jetzt schon teuer in den Läden angeboten werden, stammen aus Gewächshäusern.

Zurzeit laufen auf seinen Feldern und im Büro des Bauernhofes am Ackerweg die Erntevorbereitungen auf Hochtouren. Die bis zu 400 Erntehelfer müssen bei den Behörden angemeldet, die Felder für deren Einsatz präpariert werden.

Damit es die Früchte an den Pflanzen auch vom Boden aus schön warm haben, wird zwischen den Pflanzreihen Stroh verteilt. Dazu sind zwei Trecker mit Spezialanhängern Marke Eigenbau unterwegs. Über dem Acker schwebend steuert - auf einem Gestell vier Meter hinter dem Heck sitzend - ein Helfer die Achse des Anhängers. Er verteilt auch das Stroh zwischen den Reihen. Parallel dazu wird immer ein zweiter Anhänger mit Stroh beladen, so dass ununterbrochen gearbeitet werden kann.

Die neuen Pflanzen werden mittlerweile auch künstlich bewässert. "Im Boden ist derzeit nur wenig Feuchtigkeit, deshalb beregnen wir bereits mit halber Kraft", sagt Putfarken. Drei verschiedene Sorten sowie einige Neuzüchtungen baut Putfarken aktuell an. Zum Auftakt wird es in Hohenhorn mit der "Honeoye"-Erdbeere losgehen. Danach folgen dann "Konia" und "Rubia".

Seit 1980 werden bei Putfarken neue Sorten gezüchtet. "In diesem Jahr ist aber noch nichts spruchreif", sagt Putfarken, der jedes Jahr an der perfekten Erdbeere forscht. Die muss süß, schön rot, gut geformt und robust sein. Wie die "Lucia", seine Eigenzüchtung Nummer 693, die er seit 2006 anpflanzt. "Züchten ist wie Lotto spielen", sagt der Landwirt, der nur einer von fünf Erdbeerzüchtern in Deutschland ist. Aus 10 000 Pflanzen bleiben 50 übrig, die grob den Wünschen entsprechen und weiterentwickelt werden. Unregelmäßig sticht dann mal eine Neuheit heraus.

Die Qualität der Früchte an den Pflanzen schätzt Jochen Putfarken als gut ein. "Wir sind von Frost verschont geblieben, und bei uns haben die Blüten auch keinen Hagelschlag abbekommen."

Wegen des warmen Aprils wird die Ernte diesmal deutlich früher als sonst beginnen. Vermutlich in der ersten Juni-Woche können sich die Selbstpflücker mit den roten Früchten eindecken. Traditionell dauert die Saison dann rund vier Wochen.

Putfarken: "Die Preise werden bei uns mit 1,70 Euro für ein Kilo unverändert bleiben."