Geesthacht. Der neue Vorstand des Tierschutzvereins Geesthacht und Umgebung ist erst seit sechs Wochen im Amt - doch schon knirscht es gewaltig. Seit die Vereinsspitze den Vertrag einer Tierpflegerin auslaufen ließ und die Stelle neu ausgeschrieben hat, besteht ein Missverhältnis zwischen Vorstand und den Helfern im Tierheim.

Nach Bekanntwerden der Personalie kehrte auch die bisherige Vizechefin dem Tierheim den Rücken, am Sonntag legte Schriftführer Jörn Stieglmayr sein Vorstandsamt nieder. Bis März war er Vorsitzender des Vereins.

Nun herrscht im Tierheim akuter Personalmangel, der schlimmstenfalls zu Lasten der Tiere gehen könnte. Ein Problem mit erheblichen Folgen: Sollte die Personalmisere nicht bald gelöst sein, droht dem Tierheim das Aus.

"Vergangenes Jahr hatten wir ein Gespräch mit dem Kreisveterinäramt. Damals wurde unmissverständlich gesagt, dass die Einrichtung beim nächsten größeren Vorfall geschlossen wird", so Stieglmayr. Durch die Anzeige eines ehrenamtlichen Helfers wurden die Behörden mittlerweile eingeschaltet. "Das Geesthachter Ordnungsamt hat die Zustände kontrolliert und sich im Tierheim umgeguckt", so Kreissprecher Karsten Steffen. "Es wurde versichert, dass ab sofort wieder zwei feste Kräfte tätig sind."

So nahm gestern Christin Rottke als neue Tierpflegerin ihre Arbeit auf, zudem sind ein Azubi und die eigentliche Leiterin zeitweise vor Ort, die ihren Erziehungsurlaub dafür unterbricht. "Wir sind froh, jetzt erst mal eine Lösung gefunden zu haben. Das hat schlaflose Nächte gekostet", sagt Susanne Rathlev. "Uns geht es darum, unsere Arbeit machen zu können und das zum Wohl der Tiere", so die Vorsitzende, die hofft, dass bald wieder Ruhe einkehrt. Um die Arbeit sicher zu stellen, soll auch die die Stelle der stellvertretenden Leiterin schnellstmöglich ausgeschrieben werden. Der vakante Posten des Schriftführers soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung neu besetzt werden.

Das Kreisveterinäramt behalte die "Situation im Auge", hieß es gestern.

"Uns wurde letztes Jahr unmissverständlich gesagt, dass das Tierheim beim nächsten größeren Vorfall geschlossen wird." Jörn Stieglmayr, Ex-Vorsitzender des Tierschutzvereins