Geesthacht (kl). Winfried John und Imke Heymann sind genervt: Immer wieder liegt Müll auf dem Grünstreifen vor ihren Gärten am Lilienweg - und der gehört zum größten Teil noch zu ihren Grundstücken.

Wodkaflaschen, Pappteller, Plastikbecher hat Winfried John gerade am vergangenen Wochenende wieder weggeräumt. "Das sind Hinterlassenschaften von Partys, die im Kleingartengelände gefeiert wurden", ist sich der 59-Jährige sicher. Gegen das Feiern haben er und seine Nachbarin nichts. "Nur seinen Müll sollte jeder selbst mitnehmen", sagt Imke Heymann. Sie wirft immer wieder Flaschen, die in der Hecke lagen, in ihre eigene Mülltonne, hat sogar schon Säcke von der Abfallwirtschaftsgesellschaft gekauft, um den Müll zu entsorgen.

"Feiern im Garten und den Müll so entsorgen?" steht auf einem Schild, das die Anwohner an den Eingang des Kleingartengeländes geheftet haben. Darauf zeigt ein Foto den jüngsten Müllhaufen. Gespräche mit dem Vorstand des Kleingartenvereins Am Moor haben nicht viel gebracht. Es seien wohl auch eher die jüngeren Leute, die ihre Partyreste so entsorgen, vermutet Winfried John, dessen Haus genau an der Ecke Lilienweg/Birnenweg liegt. Hier ist der Haupteingang zum Kleingartengelände, hier parken und wenden die Autos - auch das nervt an den Wochenenden ganz schön.

Jetzt haben die Anwohner Anzeige wegen illegaler Abfallbeseitigung erstattet. "Die Polizei ermittelt, sagte uns aber auch, dass wir für den Müll zuständig sind, wenn er erst einmal auf unserem Grundstück gelandet ist", so John. Er hofft auf Einsicht der Partyorganisatoren, will nicht zu drastischeren Maßnahmen greifen. "Man könnte sicher auch rauskriegen, wer jeweils gefeiert hat. Aber wir wollen keine Fehde", sagt der Geesthachter. Den Verursachern droht eine Geldstrafe: Für illegale Abfallbeseitigung kann ein Bußgeld von bis zu 50 000 Euro fällig werden.