Geesthacht. Er liegt weitab von der Straße, fügt sich idyllisch ein zwischen Geesthang und Elbe. Seit mehr als 80 Jahren bietet der Campingplatz Hohes Elbufer in Grünhof-Tesperhude eine kleine Flucht aus dem stressigen Alltag.

Doch während die Camper ihre Zelte und Wohnwagen für die diesjährige Saison fit machen, haben einige von ihnen Angst, dass im kommenden Jahr Schluss ist mit der Entspannung am Elbufer. Auf dem Platz macht ein hartnäckiges Gerücht die Runde, dass der Pachtvertrag zwischen der Stadt als Eigentümer des Areals und dem Heimat- und Fremdenverkehrsverein Grünhof-Tesperhude als Betreiber nicht verlängert wird.

"Das Gerücht habe ich auch gehört, aber da ist absolut nichts dran", betont der Vereinsvorsitzende Hans-Peter Gatermann. "Ein Platz wie dieser mitten im Naturschutzgebiet ist in Schleswig-Holstein einmalig, und das spricht sich rum." So sei vergangenes Jahr die Zahl der Buchungen um fast 20 Prozent gestiegen. Gatermann: "Warum sollte man vor diesem Hintergrund hier Schluss machen?"

Auch von der anderen Seite gibt es Entwarnung: "Da ist nichts dran", sagt Peter Junge, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Bauen im Rathaus. "Wir wollen uns in Kürze mit dem Verein treffen und über einen neuen Pachtvertrag sprechen", sagt Junge und stellt sogar Investitionen in die Infrastruktur in Aussicht. So ist derzeit beispielsweise nur eine Abwassergrube vorhanden, eine Druckleitung gibt es nicht.

Eine erste Investition sei bereits getätigt worden: Die Stadt hat die ehemalige DLRG-Station erworben. Der Verein baut das Häuschen nun zu einer Schutzhütte für Fahrradtouristen und Motorradfahrer um: "Alle, die nur mit einem Zelt auf Tour sind, können sich hier künftig aufwärmen oder bei Regen die nassen Sachen trocknen", sagt Gatermann. Derzeit wird eine Küche eingebaut, damit sich die Radtouristen auch verpflegen können - bislang eine Lücke im Angebot. "Da der Elbewanderweg direkt an unserem Platz vorbeiführt, haben wir viele Fahrradtouristen hier. Spätestens Mitte des Jahres soll für sie die Hütte offen stehen", sagt Gatermann.