Geesthacht/Lauenburg. Auf dem Trockenen liegt zurzeit die Geesthachter Stadtbarkasse “Piep“. Der Erste Kapitän Bernd Goerke und seine Mitstreiter, die die Barkasse ehrenamtlich betreiben, bringen das Schiff in der Halle der Hitzler-Werft in Lauenburg auf Vordermann. “Wir werden hier auf der Werft wunderbar unterstützt“, freut sich Goerke.

Schwerpunkt der Arbeit ist die technische Untersuchung des 1925 ins Binnenschifffahrtsregister eingetragenen Oldies, den seinerzeit der Hamburger Wassertaxi-Unternehmer Christian Haalk in Auftrag gegeben hatte. Ein Gutachter untersuchte den Schiffsrumpf per Ultraschall. Ergebnis: Nur an zwei Stellen war der Stahl dünner als gewünscht. "Da haben wird die 3,8 Millimeter dicken Stellen mit aufgeschweißten Stahlplatten aufgedoppelt, so dass jetzt wieder alles einwandfrei ist", sagt Goerke. "Die 'Piep' erfüllt den höchsten Sicherheitsstandard und hat wieder für fünf Jahre das Zeugnis erhalten." Die Stärke des Stahls am Bug des Schiffes beträgt fünf Millimeter.

120 Stunden haben Goerke und seine Mitstreiter bereits an der "Piep" gearbeitet, etwa 30 Stunden sind noch nötig. Mit dabei ist unter anderem der frühere Geesthachter Arbeitsamtschef Peter Schubert, der sich für die Schifffahrt interessiert und seit Jahren der Crew der Stadtbarklasse angehört. "Es macht einfach Spaß, wir haben dem Schiff schon einen neuen Anstrich verpasst", sagt Schubert.

Mit dabei ist auch Peter Hämling. Er hatte im Rahmen eines Programms mit Schülern des Jugendaufbauwerkes die "Piep" saniert, so dass sie 2001 wieder zu Wasser gelassen werden konnte. "Heute bin ich Rentner, aber aus alter Verbundenheit gerne weiter mit dabei", erklärt Hämling.

Mit Schleifpapier und Drahtbürsten wurde der alte Lack bereits abgeschliffen und Rost entfernt, die bekannte Farbgebung neu aufgetragen. "Die Dame hat ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel, da müssen wir sie regelmäßig pflegen", sagt Schubert. So wurde zunächst der komplette Rumpf von den Muscheln befreit, dann der hölzerne Führerstand des Kapitäns demontiert, geschliffen und neu lackiert.

Aufgabe der "Piep" ist es, die Stadt Geesthacht maritim zu repräsentieren. Dazu zählen Gästefahrten mit Menschen, die an der Region der Oberelbe interessiert sind. Die "Piep" fährt die Gäste kostenfrei, über eine finanzielle Beteiligung am Aufwand zum Erhalt der Stadtbarkasse würden sich die Helfer freuen. Während die "Piep" über Jahre im Hamburger Hafen eingesetzt wurde und 1955 nach "Hammonia" in "Piep" umbenannt wurde und mehrfach die Besitzer gewechselt hatte, brachten 30 junge Menschen zwischen 17 und 24 Jahren das historische Schiff für den Einsatz von Geesthacht aus auf Vordermann. Die nächsten kostenlosen Touren gibt es am 3. Mai ab Tesperhuder Seebrücke. Am 6. Juni startet die "Piep" von Geesthacht aus, und am 14. Juni fährt sie anlässlich des Stadtjubiläums von Lauenbug aus.

Weitere Informationen zur "Piep" gibt es unter www.Barkasse-Piep.de oder bei BerndGoerke unter der Telefonnummer (0 41 52) 88 52 87.