Geesthacht. Zum 23. Mal jährt sich in diesem Jahr die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Am Sonntag, 26. April, rufen zahlreiche Anti-Atomgruppen aus ganz Norddeutschland zum Jahrestag vor dem Kernkraftwerk Krümmel zu einem Protestnachmittag auf.

Von 14 bis 17 Uhr sind verschiedene Aktionen geplant.

"Im vergangenen Jahr haben der BUND und die Geesthachter Elterninitiative eine Mahnwache abgehalten", sagt Bettina Boll vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Geesthacht. Diesmal laden mehr als zehn Anti-Atomkraft-Gruppen zum zentralen Protest in ganz Norddeutschland ein. Geplant sind Informationsstände, Musik, Redebeiträge, Kultur und Theater sowie eine Luftballonaktion für Kinder. Die Initiativen starten aus der gesamten Region mit Fahrrädern. Außerdem haben die Veranstalter den Museumszug und eine Diesellok gemietet, die Bahn bringt Interessierte von Bergedorf um 13 Uhr über Börnsen, Escheburg und Geesthacht nach Krümmel. Für die Aktion wird auch auf 40 000 Postkarten geworben.

"Wir rechnen deshalb mit 2500 Teilnehmern", sagt Bettina Boll. Ziel der Organisatoren ist es, dass der seit fast zwei Jahren stillstehende Reaktor in Krümmel nicht wieder angefahren wird. "Wir leben hier mit unseren Kindern, da darf Krümmel nicht wieder ans Netz gehen", sagt Anja Koops von der Elterninitiative. "Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass die ganze Kette bei der Atomkraft einfach nicht stimmig ist - von der Umweltverschmutzung durch die Urangewinnung über die Probleme mit der Energieerzeugung bis hin zur ungeklärten Endlagerung", so Koops. Dabei gebe es viele Alternativen zur Atomkraft, betont Katrin Mentzel-Pajuelo aus der Elterninitiative.

Weitere Hintergründe gibt es am 26. April auf drei Informationsaufstellern in der Geesthachter Fußgängerzone sowie im Internet. www.contrAtom.de/tschernobyl .