Geesthacht. Es waren interessante Tage, vollgepackt mit neuen Erfahrungen und spannenden Einblicken: Zwei Wochen lang erlebte ich - wie alle Schüler des zehnten Jahrgangs am Otto-Hahn-Gymnasium - Berufsalltag statt Unterricht.

Für die meisten Schüler ist dieses Betriebspraktikum der erste Einblick in die Arbeitswelt, und die hat viele Facetten. So zog es uns Zehntklässler in Tierarztpraxen, Frisörsalons, in die Geesthachter Teppichfabrik oder in ein Computer-Geschäft. Ich hatte die Gelegenheit, die Arbeit der Geesthachter Lokalredaktion der Lauenburgischen Landeszeitung/Bergedorfer Zeitung kennenzulernen. Ob Gestaltung der Seiten, Berichte schreiben oder Pressekonferenzen besuchen: Der Beruf des Lokalredakteurs ist vielfältig. Ich tauchte in diesen Arbeitsbereich ein, indem ich Interviews mit anderen Praktikanten über ihre Erfahrungen führte.

Großes Interesse wecken immer wieder Praktikumsplätze beim GKSS-Forschungszentrum. So auch bei Amely Jeakel. Die 15-Jährige lernte während des Praktikums die Abteilung für Werkstoffforschung kennen - und entdeckte, dass Wissenschaft viel Spaß machen kann. "Die Stimmung ist immer gut und locker", sagt Amely. "Wir sind jeden Tag in einer anderen Abteilung des Forschungszentrums, unter anderem in der Metallografie, Korrosion und in der Wasserstoffspeicherung, wodurch es nie langweilig wird", erzählt Amely. Das Praktikum hat bei ihr Interesse geweckt: Nach dem Abitur in den Bereich Werkstoffforschung zu gehen, könnte sich die Schülerin sehr gut vorstellen, weil der Beruf "sehr interessant und spannend" ist.

Eine ganz andere Berufssparte erkundete André Gülz. Er schaute 14 Tage bei Optiker Bode hinter die Kulissen. "Mein Tagesablauf war es, jeden Morgen nachzusehen, ob alle Verkaufsständer mit Brillen gefüllt sind, die Tische mit dem nötigen Werkzeug ausgestattet sind und die Werkzeuge zu reinigen", so der 15-Jährige. "Dann bin ich in die Werkstatt gegangen, wo ich beispielsweise Gläser geschliffen oder beim Herstellen einer Lupe geholfen habe", sagt André. Für ihn eine Überraschung: Diese handwerklichen Tätigkeiten hatte er nicht erwartet. Er hätte mit mehr Kontakt zu den Kunden gerechnet. Doch der abwechslungsreiche Beruf wäre nun auf jeden Fall eine Option für die Zukunft, betont André.

Auch mir hat das Praktikum sehr gut gefallen. Und es hat seinen Sinn erfüllt: Die zwei Wochen in der Redaktion haben bestätigt, dass es mir viel Spaß machen würde, nach dem Abitur im Bereich Journalismus zu arbeiten.