Geesthacht (tja). Ein tierisches Drama wiederholt sich allabendlich an der Zufahrtstraße zum Neubaugebiet Finkenweg-Ost: Kröten, die zu ihren Laichgebieten wandern, kommen auf der Straße unter die Räder.

Bei der Planung der langen Zufahrtstraße, die zwischen dem Kreisel an der Mercatorstraße und dem Neubaugebiet zur Entlastung der Finkenweg-Anwohner gebaut wurde, hat man die Wanderroute der Kröten offenbar übersehen.

"Da müssen wir im nächsten Jahr unbedingt etwas tun", sagt Friedhelm Ringe, der sich mit seinen Kollegen vom Naturschutzbund (Nabu) um den Schutz der Kröten in Geesthacht und Umgebung kümmert. Jeden Morgen liegen unzählige tote Kröten auf dem Asphalt. Ringe geht davon aus, dass die Tiere noch etwa eine Woche lang unterwegs sein werden - vorausgesetzt, das warme Wetter hält an. Am Bistal zwischen Escheburg und Fahrendorf, bei Hohenhorn an der B 404 und bei Neu-Gülzow betreibt der Nabu bereits Krötenzäune. Freiwillige tragen die Tiere zweimal täglich in Eimern sicher über die Straßen.

Für diese Saison sieht Ringe zurzeit weder Kapazitäten bei den Helfern noch die Möglichkeit, kurzfristig Zaunbaumaterial zu bekommen und den Schutzzaun aufzubauen. Aber nach Hinweisen von Anwohnern will er das Thema für das Frühjahr 2010 aufnehmen. "Vielleicht schaffen wir es ja, Anwohner in die Betreuung einzubinden", sagt Ringe. Die Kröten kommen offenbar aus dem kleinen Wäldchen östlich des Sophie-Scholl-Rings und wandern über die Felder weiter gen Osten zu den Teichen. Dabei überqueren sie auf einem kurzen Teilstück die Zufahrtstraße.