Geesthacht. Die vorhandene Steganlage ist zum Teil marode, ein Sammelsurium an Pontons und Pavillons sorgt für ein uneinheitliches Bild. Seit Jahren möchte die Stadt mit einem neuen Konzept den Osthafen umgestalten.

Erste Entwürfe für einen integrierten Sporthafen wurden vorgestellt. Doch mittlerweile liegt die Planung brach.

Jetzt möchte die FDP-Fraktion die Diskussion wiederbeleben - mit einem Antrag zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr im Mai.

"Wir halten die bisherigen Ideen für zu teuer und wenig sinnvoll", sagt der Fraktionsvorsitzende Rüdiger Tonn. Die FDP bildete deshalb eine Arbeitsgruppe. Auf mehreren Ortsterminen wurden Konzepte entwickelt, außerdem führten die Politiker Gespräche mit dem Wassersportverein Geesthacht (WSVG). Den Mitgliedern gehört ein Großteil der 13 regelmäßig im Osthafen vertäuten Sportschiffe.

Nach Ansicht der FDP sollte der Hafenteil auch künftig in der Verantwortung der Vereine bleiben, die jedoch Rahmendingungen der Stadt umsetzen müssten. Dazu gehört, das auffällige Ufergrün zurückzuschneiden, das erhalten bleiben soll. Das auffälligste Element der bisherigen Planungen - ein zentraler Bootssteg in der Mitte der kleinen Bucht - lehnt die FDP ab. "Der Mittelsteg sorgt für Kosten von etwa 600 000 Euro. Außerdem wäre die Steganlage nur schwer für Rettungskräfte zugänglich", so Ratsherr Joachim Knüppel. "Zudem wäre durch den Mittelsteg der hintere Teil des Hafens nicht mehr nutzbar", betont der Bauausschuss-Vorsitzende Peter Bodes. Stattdessen sollten die vorhandene Randsteganlage ausgebaut und barrierefreie Zugänge installiert werden.

Auch kritisiert die FDP den Plan, Spundwände zu errichten, um damit eine künstliche Randbegehung zu schaffen. "Das würde die Natürlichkeit des Hafens und somit seine Beschaulichkeit für die Spaziergänger zerstören", sagt Knüppel. "Außerdem halten wir es für falsch, dass die Spaziergänger direkt an die Boote herangehen können. Das gibt es in keinem vergleichbaren Hafen und könnte für Sicherheitsprobleme sorgen", so Tonn. "Einen viel besseren Blick auf die Anlage haben Spaziergänger, wenn sie einige Meter zurück stehen", sagt Bodes. Nach Ansicht der FDP sollte lieber ein Rundweg ausgebaut werden. Zeichnungen wird die FDP im Ausschuss präsentieren.

* Auch für den geplanten Wohnmobilplatz zwischen der "Hafenschänke" und den Sitzterrassen am Elbufer will die FDP neue Ideen einbringen. "Die von uns vorgeschlagene Variante beinhaltet nicht nur eine Ver- und Entsorgung der Wohnmobile, sondern auch der Sportboote an gleicher Stelle", so Knüppel. Zudem könnten durch eine Anordnung der Stellplätze im Halbkreis acht statt sechs Wohnmobile gleichzeitig abgestellt werden. "Der Vorteil wäre, dass alle Fahrzeuge Richtung Elbe abgestellt werden könnten. Schließlich ist die Frontscheibe das größte und wichtigste Fenster in einem Wohnmobil", sagt Tonn.

"Wir halten die bisherigen Ideen für zu teuer und wenig sinnvoll" FDP-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Tonn