Geesthacht. 25 Hauptschüler der Oberstadtschule beschäftigen sich nicht nur mit Mathematik und Englisch, sondern auch bald mit Deckung und linken Haken. Nach den Osterferien heißt es in der Schulsporthalle jeden Dienstagnachmittag “Ring frei“.

Möglich wird dieses landesweit einmalige Angebot im Zuge der offenen Ganztagsschule durch eine Kooperation mit dem VfL Geesthacht. Der Sportverein hat diese Woche sein neues Boxleistungszentrum in der Halle neben der Schule eingerichtet. Zwischen Basketballkörben baumeln nun große Sandsäcke von der Decke, im Trainingsbetrieb begrenzen dicke Seile einen provisorischen Boxring. "Der Box-Unterricht ist eine wunderbare Bereicherung für den Nachmittagsunterricht", sagt Elternbeiratsvorsitzende Vivien-Inken Vollmüller. Und auch Konrektorin Anke Schmidt freut sich auf das neue Angebot für ihre Schüler. "Die Kinder lernen ihren Körper besser kennen und folgen Regeln. Gerade auch für Kinder, die etwas verhaltensauffällig sind, ist dieser Kampfsport sinnvoll." Angst vor Verletzungen ihrer Schützlinge müssen die Eltern übrigens nicht haben - geboxt wird nur mit Helm und unter Aufsicht ausgebildeter Trainer, versichert Abteilungsleiter Carsten Renner.

Auch die 42 Boxsportler des VfL werden nun regelmäßig in der Oberstadt ihre Handschuhe schnüren. "Hier hat unser Leistungszentrum endlich seinen festen Platz gefunden", sagte Renner und spielte auf die schwierige Raumsituation in Geesthachts Sportstätten an. Zum Trainingsbeginn konnten die Boxer, von denen ein Drittel Frauen sind, einen prominenten Gast begrüßen: Lukas Schulz, der frisch gekürte Deutsche Meister im Amateur-Schwergewicht leitete Dienstagabend den Nachwuchs an. "Wer dauerhaft Erfolg haben will, muss konsequent an seiner Kondition arbeiten", so ein Tipp von Schulz, der auf dem Sprung ins Profilager steht. Eine Karriere, von der auch so mancher Box-Anfänger aus Geesthacht träumt.