Geesthacht (tja). Der strahlende Sonnenschein ist genau das Wetter, das sich jeder Besitzer einer Solar- oder Photovoltaikanlage wünscht.

Um noch mehr Kraft der Natur zu nutzen, wird auf den Dächern des städtischen Betriebshofes jetzt die Photovoltaikanlage erweitert. "Zurzeit haben wir eine Leistung von 44 Kilowatt, wir erweitern jetzt auf gut 150 Kilowatt", sagt Frank Meyer, Leiter der städtischen Betriebe an der Mercatorstraße.

"Für die Erweiterung setzen wir die modernsten Module ein, die es auf dem Markt gibt", sagt Projektingenieur Konstantin Ntatsios von der Hamburger Firma B&Q Dachbau. Die Oberflächen der Module sind nicht nur bedampft (wie bei Solartaschenrechnern) oder mit kristallinem Silizium belegt, sondern haben eine Kombination beider Oberflächen. Ntatsios: "Dadurch können sämtliche Arten der Sonnenstrahlen genutzt werden, selbst bei diffusem Licht arbeitet die Anlage schon."

Fachleute schätzen, dass der Zusatzertrag bei diesen Modulen zehn Prozent beträgt.

Langfristig - die Laufzeit der Anlage ist auf 20 Jahre ausgelegt - wird mit einer Rendite von mindestens fünf Prozent gerechnet. Während der erste Bauabschnitt 225 000 Euro kostete, werden für die Erweiterung jetzt 750 000 Euro sowie für während der Bauarbeiten nötige Dachverstärkungen 190 000 Euro fällig. "Um das Dach mit der Anlage belasten zu können, war eine massivere Ausführung der Dächer nötig", sagt Meyer.

Die neuen Module werden anders als im ersten Bauabschnitt nicht mehr auf ein Stahlgestell montiert, sondern auf Kunststoffkonsolen geschraubt. "Die haben den Vorteil, dass wir sie lose auflegen und daher nicht mehr die Dachdichtung durchdringen müssen", sagt Ntatsios. Gegen Wind sind die Konsolen mit einer Kiesfüllung gesichert. Spätestens im Juni sollen alle Kollektoren Strom liefern.

Jede Kilowattstunde (kWh) wird zurzeit noch mit 46,03 Cent von der Stadtwerke Geesthacht GmbH vergütet. Mit der größeren Anlage reduziert sich die Einspeisevergütung auf 43,99 Cent je kWh. Weil es sich um eine Erweiterung handelt, konnte der seit der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts geltende höhere Tarif erreicht werden.

Aus Steuergründen soll noch ein Unternehmen gegründet werden. So kann der betriebliche Aufwand gegen die Einnahmen verrechnet werden.