Geesthacht. Die neue Geesthachter Mehrheit aus SPD, Bündnisgrünen und Linken setzt mit ihrer Sozialpolitik weitere Akzente. Nach der Einführung einer kostenfreien Kitabetreuung für Familien, die unter die Sozialstaffel fallen, soll nun auch die Mitgliedschaft in Sportvereinen für Kinder aus Hartz-IV-Familien kostenlos werden.

In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport, Kultur und Kontaktpflege am Dienstag, 17. März, soll der Startschuss für das SPD-Projekt "Kids in die Clubs" fallen.

Anders als bei der Bezuschussung der Kitabetreuung trägt die Geesthachter CDU das Projekt mit, kündigte der Ausschussvorsitzende Herbert Gröber (CDU) auf Anfrage an. 700 Geesthachter Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren könnten dann in den Genuss der Förderung kommen. "Wir wollen es allen Kindern ermöglichen, Sport in einem Verein zu machen", sagt Kathrin Bockey, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und zweite Ausschussvorsitzende.

Schon am 1. April soll das zunächst auf ein Jahr angesetzte Projekt gestartet werden. Um kein einzelnes Kind zu diskriminieren, werden an den Schulen allen Kindern Vordrucke mitgegeben. Wer Unterstützung von der Wohngeldstelle, von der Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung und Grundsicherung des Kreises (Arge) oder vom Sozialamt erhält, holt sich dort einen Stempel und gibt das Formular beim Sportverein ab.

Die Mitgliedskosten wollen sich Stadt und Sportvereine, in diesem Fall der Düneberger Sportverein und der VfL Geesthacht, je zur Hälfte teilen.

Bei einer Beteiligung von etwa zehn Prozent der Kinder kämen auf die Stadt rund 8000 Euro Jahreskosten zu. "Erfahrungen in einem entsprechenden Projekt in Reinbek haben gezeigt, dass zwischen zehn bis 15 Prozent der Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen das Angebot nutzen", sagt Bockey. Das Geld steht schon bereit. Es soll aus dem Topf "Sport und Ernährung für Kinder" abgerufen werden, der bislang nur wenig ausgeschöpft wurde. Auch der Kreissportverband will sich an "Kids in die Clubs" beteiligen und später einsteigen.