Jede vierte Frau wird in ihrem Leben mindestens einmal Opfer von häuslicher Gewalt. So steht es in einer Broschüre der Bundesregierung.

Doch Frauen in Geesthacht, die von ihrem Partner geschlagen werden oder sich trennen möchten, haben vor Ort bislang kaum Anlaufstellen, um sich über Hilfsangebote beraten zu lassen. Auf Initiative des Frauenbeirats bietet die Frauenberatungsstelle Schwarzenbek ab kommender Woche auch Beratungstermine im Rathaus an - die Mitarbeiterinnen sind alle zwei Wochen donnerstags von 9 bis 12 Uhr in Geesthacht.

"Geesthacht ist die größte Stadt im Kreis, entsprechend haben viele Frauen aus der Stadt bei uns in Schwarzenbek Kontakt gesucht", so Sabine Wöhl aus dem Beratungsteam. "Aber gerade für Frauen mit Kindern ist der Weg weit und bei häuslicher Gewalt ist zudem ein persönliches Gespräch wichtig. Es ist gut, dass wir jetzt vor Ort sind."

Die Mitarbeiterinnen bieten in Geesthacht unter anderem Beratung bei einer bevorstehenden Trennung oder Scheidung an. Außerdem informieren sie über rechtliche Möglichkeiten, beispielsweise über das sogenannte Gewaltschutzgesetz. Auch Adressen und Kontakte vermitteln sie auf Wunsch.

Die Stadt Geesthacht hat die Beratungen in Schwarzenbek bereits mit 4200 Euro jährlich unterstützt. Für das neue Angebot in Geesthacht stehen zusätzlich 2500 Euro bereit. "Wir werden sehen, wie der Bedarf ist. Unter Umständen muss die Stundenzahl noch aufgestockt werden", betont Christoph Wieck, Leiter des Fachdienstes Soziales.

Das Team der Frauenberatungsstelle ist unter der Schwarzenbeker Telefonnummer (0 41 51) 8 13 06 erreichbar. "Wir würden uns freuen, wenn sich die Frauen vorher telefonisch anmelden, damit wir die Termine besser koordinieren können", sagt Mitarbeiterin Beate Heuser. "Selbstverständlich weisen wir aber keine Frauen ab, die spontan zu uns kommen."