Geesthacht. Tag für Tag sind Sabine Steffen, Helga Gerschewski und Susanne Polevsky in Geesthacht unterwegs. “Bewaffnet“ mit ihrem elektronischen Gerät zur Erfassung von Falschparkern, Fotokamera für die Beweise und hellblauen “Knöllchen“, die sie den Falschparkern hinter die Scheibenwischer klemmen. 9419 Mal war das 2008 nötig.

Notorische Wiederholungstäter und viele säumige Zahler machen den drei Politessen Sorgen.

Gegenüber 2007 ist das ein Anstieg um 800 Delikte, aber mehr als 1000 Fälle unter dem Rekordjahr 2004. "Wir liegen damit sozusagen im Mittelfeld", bilanziert Bernd Reddig vom Fachdienst Ordnung und Sicherheit der Stadt.

Die "Problemzonen" wie am Buntenskamp und an der Post haben die Politessen mittlerweile im Griff. Sorgen bereiten ihnen allerdings die Stammkunden und säumige Zahler. Allein 72 Mal musste 2008 die Erzwingungshaft angedroht werden. "Spätestens dann wird bezahlt", sagt Reddig. Geschenkt wird keinem Falschparker auch nur ein Cent. Notorische Falschparker - eine Frau hat sich im Rathaus beklagt, weil sie bereits 2000 Euro zahlen musste - müssen teilweise mit höheren Strafen und sogar Punkten in der Flensburger Verkehrssünderkartei rechnen. "Wir haben eine Frau, bei der weiß ich nicht, ob sie überhaupt Auto fahren kann. Aber parken kann sie definitiv nicht", erklärt Reddig. Immer wieder fällt das falsch abgestellte Auto im Stadtgebiet auf.

"Wir gehen mit den Menschen auf der Straße ganz freundlich um und sind immer nett. Leider schlägt uns dennoch sehr oft eine aggressive Stimmung entgegen, wenn wir ein Knöllchen geben müssen", berichtet Sabine Steffen. Gerade in der Vorweihnachtszeit sei das extrem gewesen, da hätten die Falschparker oft geklagt, sie bräuchten ihr Geld dringender für Geschenke. Nett: Zum Jahreswechsel verteilten die Politessen statt Strafmandaten Hinweiszettel, man möge im neuen Jahr sein Parkverhalten doch einmal überdenken.

"Wir führen die Überwachung zur Sicherheit aller Geesthachter durch - und damit sich Dauerparker nicht breit machen", bittet Reddig um Verständnis.