Geesthacht (ger). Drei Tage nach dem Großbrand eines Einfamilienhauses (unsere Zeitung berichtete) ist die Bestürzung in der Siedlung auf dem Heinrichshof noch immer groß.

"Ich bin sehr froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Aber ich bin immer noch erschüttert, dass das Feuer so schnell um sich gegriffen hat", sagt Anwohnerin Monika Lenz.

Nach dem ersten großen Schock ist unter den Nachbarn schnell eine Welle der Hilfsbereitschaft entstanden. "Hier ist ein ganz großer Zusammenhalt zu spüren. Zum Beispiel haben die Kinder spontan Spielsachen gesammelt, um die Familie zu unterstützen", sagt Monika Lenz. "Ich habe zwei Tüten zusammengepackt, unter anderem mit Kartenspielen, Puzzles und Kuscheltieren", erzählt Henry (10). Bjarne (9) gab unter anderem ein Spielzeugauto und ein Buch dazu.

Während die Nachbarschaft die Hilfe organisiert, fahren immer wieder fremde Autos durch die verkehrsberuhigte Siedlung, bleiben Spaziergänger vor dem ausgebrannten Haus stehen. "Am Tag nach dem Feuer waren wir doch erschreckt, wie viele Menschen hier einfach zum Gucken herkamen", sagt Monika Lenz. Doch schnell kamen die Kinder auf die Idee, die Schaulustigen in die Spendensammlung einzubeziehen. Ausgerüstet mit Spardosen, sprachen sie Passanten und Autofahrer an. "Viele waren entsetzt über das, was hier passiert ist und wollten spontan helfen", sagt Monika Lenz. So konnten bereits 300 Euro an die Familie, die derzeit bei Verwandten wohnt, übergeben werden. Nun sammeln die Kinder außerdem Geld für die ehrenamtlichen Helfer, die in der Brandnacht gelöscht haben. "Wir möchten auch den Feuerwehrleuten eine Spende überreichen, denn sie haben hier die ganze Nacht bis zum nächsten Mittag durch gearbeitet", sagt Jonas (10). Bis gestern Nachmittag hatten die Kinder schon mehr als 100 Euro gesammelt. "Ich finde, die große Hilfsbereitschaft ist ein schönes Zeichen zum Jahresbeginn", sagt Monika Lenz. "Es zeigt, dass Hilfe da ist, wenn man wirklich Hilfe benötigt."

Die Ursache des Feuers ist bislang noch unbekannt. Die Kriminalpolizei setzt ihre Ermittlungen am Montag fort.