50 neue Lehrerstellen will die Landesregierung im kommenden Jahr schaffen. Für die Geesthachter Grünen Anlass, einen weiteren Anlauf für die Einrichtung eines gebundenen Ganztagsangebots an der Integrierten Gesamtschule Geesthacht zu starten (wir berichteten).

Bislang wurde der pädagogische Unterricht am Nachmittag nur an sozialen Brennpunkten oder an Schulen mit hohem Migrantenanteil genehmigt. "Der Zeitpunkt ist jetzt da, es noch mal zu versuchen", sagte Karin Buhl (Grüne) Dienstagabend und stellte einen entsprechenden Antrag im Schulausschuss.

Während die anderen Fraktionen überwiegend Zustimmung signalisierten, sorgte der Antrag bei den anwesenden Schulleitern Jürgen Hübner (Oberstadtschule) und Klaus-Dieter Krüger (Realschule) für Verwunderung: "Wir wissen, dass längeres Lernen sinnvoll ist", so Hübner. "Aber wenn jetzt der Antrag gestellt wird, mache ich mir Sorgen um die Chancengleichheit." So soll auch in der Oberstadt ab 2010 eine Ganztagsschule starten - allerdings als offenes und damit kostenpflichtiges und freiwilliges Angebot. Die Schulleiter fürchten eine Konkurrenzsituation. Hübner: "Wenn gleichzeitig die Gesamtschule eine gebundene Ganztagsschule einrichtet, starten wir unter erschwerten Bedingungen."

Nach einer Sitzungsunterbrechung einigten sich die Ausschussmitglieder auf einen doppelten Anlauf: So soll die gebundene Ganztagsschule nun sowohl für die Integrierte Gesamtschule als auch für das neu zugeschnittene Schulzentrum am Dösselbuschberg beantragt werden. Ein Beschluss wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Bis dahin soll die Verwaltung in Erfahrung bringen, welche Rahmenbedingungen zurzeit beim Land für die Beantragung der Schulen gelten.