Geesthacht. 1866 entdeckte Alfred Nobel auf dem Krümmel das Dynamit. Von hier aus gründete er 14 weitere Fabriken in Europa und legte so den Grundstein für sein legendäres Vermögen. Eines seiner Vermächtnisse ist der Nobelpreis. An das Wirken des 1896 verstorbenen Mannes erinnern die “Krümmeler Alfred Nobel Tage“, die vom 5. bis 10. Dezember begangen werden.

Die "Krümmeler Alfred Nobel Tage" stehen 2008 im Zeichen des Jahres der Mathematik.

Wie in den vergangenen Jahren erwarten das Geesthachter Innovations- und Technologiezentrum (GITZ), das Informationszentrum des Kernkraftwerks Krümmel und der Förderkreis Industriemuseum Geesthacht rund 500 Gäste. "Uns geht es darum, den Namen und die Bedeutung Alfred Nobels für Geesthacht hervorzuheben", sagt Jochen Meder vom Förderkreis Industriemuseum. "Denn wir haben das Gefühl, dass der Name Nobel in der Stadt nicht immer präsent genug ist."

Rund 500 Interessierte lockten die Nobel-Tage jedes Mal in den vergangenen Jahren, auch diesmal haben die Veranstalter ein Programm für alle Altersgruppe auf die Beine gestellt.

Passend zum Jahr der Mathematik startet die Veranstaltungsreihe am Freitag, 5. Dezember, mit einer Kinderuniversität zum Thema "Mathe Lacchiato". Dazu wird Professor Ulrich Spengler von der Christian-Albrechts-Universität aus Kiel im GITZ erwartet. Er will rund 200 Schülern aus Geesthacht beweisen, dass Mathe weit mehr ist als nur Rechnen.

Auf Spurensuchen nach Resten der Fabriksgebäude von Alfred Nobel können sich Interessierte am Montag, 8. Dezember, machen: Unter dem Motto "Hightech und Ruinen" startet ein geführter Rundgang über das Gelände des GKSS-Forschungszentrums (Treffpunkt: Besucherparkplatz, Max-Planck-Straße). Am Dienstag, 9. Dezember, führt eine Tour zum Krümmeler Wasserturm, der zur Versorgung einer Nitrozellulosefabrik im Ersten Weltkrieg gebaut wurde (Treffpunkt: Krümmeler Hof, Elbuferstraße 72). Der historische Turm wird während der Nobel-Tage mit Scheinwerfern illuminiert. Start für beide Rundgänge ist um 14 Uhr.

Im Anschluss an den zweiten Spaziergang referiert ab 16 Uhr im Informationszentrum des Kernkraftwerks Professor Joachim Reichstein zum Thema "Vor 100 Jahren: . . . der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an den deutschen Philosophen Rudolf Eucken." Reichstein, bekannt für einen temperamentvollen Vortragsstil, geht insbesondere auf die Geschichte des Literaturnobelpreises ein. "Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir auch die Verbindung zwischen Geesthacht und dem Nobelpreis unterstreichen", betont Ulrike Neidhöfer, Vorsitzende des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht. "Denn schließlich ist das Vermögen von Alfred Nobel zu einem großen Teil hier entstanden."

Die diesjährige Veranstaltungsreihe klingt am Todestag Nobels, Freitag, 10. Dezember, mit dem Vortrag "Mathe, Muster und Modell" im Informationszentrum des Kernkraftwerks aus. Ab 19 Uhr spricht Professorin Regina Möller von der Universität Erfurt über die neuen Wege der Mathematik. Für die musikalische Unterhaltung sorgen Thekla Jonathal und Natascha Getmann.

Weitere Informationen und das komplette Programm gibt es im Internet unter www.industriemuseum-geesthacht.de . Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos, allerdings ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer (0 41 52) 8 87 78 40 erwünscht.