“Dies war die längste Etappe auf meinem bisherigen Weg. Sie hat fast ein Drittel meines Lebens ausgemacht. Nun muss ich den schmerzhaften Abschiedsprozess machen und weitergehen“, sehr nachdenklich und doch voller Dankbarkeit spricht Pfarrer Ulrich Krause (50), der sich am kommenden Sonntag, 16. November (15.30 Uhr), von der katholischen Kirche St. Konrad in Lauenburg verabschieden wird.

Geesthachter Pfarramt wird künftig mit Lauenburg und Schwarzenbek zusammengelegt.

Am 1. Advent, 30. November, folgt die offizielle Verabschiedung von Pfarrer Krause in der Geesthachter Kirche St. Barbara (Waldstraße 2). Die festliche Messe beginnt dort um 15 Uhr, anschließend ein Empfang mit der Gelegenheit, mit dem Theologen zu sprechen.

Nach 14 Jahren in Geesthacht und Lauenburg wurde Ulrich Krause vom Bistum nach Itzehoe abgeordert. Er wird sich dort in der fusionierten St.-Ansgar-Gemeinde (fünf Pfarreien mit sechs Kirchen) neuen Aufgaben stellen - schwerpunktmäßig der Seelsorge im Kinder-, Jugend- und Familienbereich. "Dies, wie die Verkündigung der Bibel, Beratung in allen Glaubensfragen und Gestaltung der Messen, hat mich über all die Jahre geprägt", sagt Krause. "Ebenso die Begleitung von Sterbenden, aber auch die vielen freudigen Ereignisse wie Erstkommunion, Firmung und Hochzeiten."

Er ist vielen Geesthachtern ans Herz gewachsen, ganz besonders, als er 1997 einer von Abschiebung bedrohten neunköpfigen syrischen Familie Asyl gewährte und diese mehrere Tage im Kirchturm von St. Barbara wohnen ließ. Heute lebt die Familie wohlbehalten in Wentorf.

Im September 1994 kam Ulrich Krause nach Geesthacht - mit viel Erfahrung im Gepäck: Die Schulzeit verbrachte er in seiner Geburtsstadt Kiel, er ging ins Emsland, machte am Leoninum das Abitur, absolvierte danach das Studium der Philosophie an der Frankfurter Jesuiten-Hochschule. Es folgte das Theologie-Studium in München und Frankfurt, das 1983 zur Weihe nach Osnabrück führte. Nach der Priesterweihe am 15. Dezember 1984 ging Krause nach Flensburg, wirkte dort zwei Jahre lang als Kaplan.

Seit 1986 für vier Jahre Pfarrer an St. Marien und St. Erich (Rothenburgsort) in Hamburg, verbrachte Krause weitere drei Jahre in Fürstenau bei Osnabrück. Von dort kam er nach Geesthacht, das er bereits als Kind bei einem Ausflug kennen gelernt hatte.

"Ich bin sehr, sehr traurig darüber, dass Ulrich Krause Geesthacht verlässt", sagt der evangelische Kollege und inzwischen engste Freund Krauses, Pastor Thomas Heisel. Beide haben in puncto Ökumene gute Arbeit geleistet und durch viele gemeinsame Projekte, allen voran das "Ökumenische Gespräch", Katholiken und Protestanten einander näher gebracht.

Krause: "Ich werde Geesthacht als ein schönes Kapitel in mein Herz schließen." Dieses Kapitel schließt sich zum 1. Advent. Denn auch im Lauenburgischen stehen Veränderungen an. Das Geesthachter Pfarramt verliert seine Eigenständigkeit, wird künftig als ein Teil der Großpfarrei St. Benedikt mit Lauenburg und Schwarzenbek zusammengelegt.

Der Nachfolger von Krause steht bereits fest: Pfarrer Peter Otto (39) aus Bad Bramstedt wird am 15. März 2009 offiziell das Amt antreten. Bis dahin koordiniert Pfarrer Michael Grodecki aus Ahrensburg die Vakanzvertretung.