Bis zum Ende des Jahrhunderts beginnt der Herbst alljährlich zwei bis drei Wochen später im Norden. Die Tage werden wärmer und die Bäume leuchten länger in sattem Grün. Im Durchschnitt wird der Herbst im Jahr 2100 zwei bis 4,5 Grad Celsius wärmer ausfallen als heute.

Am GKSS-Forschungszentrum werden die Folgen des Klimawandels für die Region berechnet.

Diese Prognosen für die Metropolregion Hamburg hat das GKSS-Forschungszentrum gestern veröffentlicht. Entstanden sind die Berechnungen aus regionalen Auswertungen globaler oder deutschlandweiter Klimastudien. "Grundlage sind riesige Datenmengen, die nur im Großrechner verarbeitet werden können", so Dr. Insa Meinke, Leiterin des Norddeutschen Klimabüros bei der GKSS.

Die gestern veröffentlichten Klimaberechnungen sind allerdings lediglich ein Zwischenstand. Derzeit erarbeitet das Klimabüro eine umfangreiche Auswertung, wie sich das Klima in der gesamten Region innerhalb der kommenden Jahrzehnte verändern wird. Unter anderem simulieren die Forscher die künftige Entwicklung der Temperaturen, der Sonnen- oder Frosttage. All diese Informationen sollen schließlich Bestandteil eines Klima-Atlas' für Norddeutschland werden, der von Frühjahr 2009 an zur Verfügung steht. "Uns geht es darum, die Auswirkungen des globalen Klimawandels vor Ort so genau wie möglich aufzuzeigen", sagt Meinke. Zielgruppe sind unter anderem die Tourismusbranche, Politik, Landwirtschaft und der Küstenschutz. "Es ist wichtig, dass sich die Entscheidungsträger auch in unserer Region auf den Klimawandel einstellen", sagt Meinke. Dazu gehöre es, Menschen vor den Auswirkungen stärkerer Winterstürme zu schützen, die Ernte mittelfristig später vom Feld zu holen oder die Ferientermine neu zu planen. "Wir verstehen uns als Partner für die Entscheider", so Meinke. Welche genauen Folgen der Klimawandel auf Natur und Menschen hat, kann das Klimabüro allerdings nur im Ansatz berechnen. "Die Zukunft eines Ökosystems im Detail vorherzusagen, ist aufgrund der Komplexität noch sehr schwierig. Die Auswirkungen können auf jeden Fall massiv sein", betont Meinke.