Deutsches Rotes Kreuz

Rettung in letzter Minute: DRK Ortsvereine fusionieren

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Stephanie Rutke
Adelheid Kunde, Vorsitzende des neuen DRK-Ortsvereins Aumühle-Dassendorf, im renovieren Stöberstübchen in Aumühle. Das war bei den Dassendorfern schon vor der Fusion beider Ortsvereine beliebt.

Adelheid Kunde, Vorsitzende des neuen DRK-Ortsvereins Aumühle-Dassendorf, im renovieren Stöberstübchen in Aumühle. Das war bei den Dassendorfern schon vor der Fusion beider Ortsvereine beliebt.

Foto: Stephanie Rutke / Rutke

Überaltert und kaum Mitglieder: Der Verein in Dassendorf war nicht mehr arbeitsfähig. Wie es jetzt für die alten Menschen weitergeht.

Aumühle.  Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes(DRK) in Aumühle ist expandiert: „Wir haben den kompletten Ortsverein Dassendorf übernommen“, sagt Adelheid Kunde, Vorsitzende des DRK Aumühle. Doch nicht Wachstumspläne sind der Grund für die Fusion. Das Gegenteil ist der Fall: Der schwächelnde Verein in der Nachbargemeinde Dassendorf brauchte dringend Hilfe.

Der Vorstand war auf vier Personen geschrumpft, der Ortsverein zählte nur noch 50 Mitglieder und war nicht mehr arbeitsfähig. „Mit der Pandemie waren allen Aktivitäten eingeschlafen und der Vorstand überaltert“, ergänzt Helga Akrutat, stellvertretende Vereinsvorsitzende in Aumühle. Jüngere Menschen für die Ehrenamtsarbeit zu gewinnen, sei ein immer schwierigeres Unterfangen. Zudem habe die Awo in Dassendorf einen starken Stand und ein umfangreiches Angebot wie Spielenachmittage und Ausfahrten. Das sei für eine Gemeinde wie Dassendorf ausreichend.

Fusion zweier DRK-Ortsvereine: Angebote nur in Aumühle geplant

Mit der Fusion beider DRK-Ortsvereine in diesem Monat ist ein neuer starker DRK-Ortsverein Aumühle-Dassendorf entstanden, der 240 Mitglieder zählt und einen gut aufgestellten Vorstand mit der Vorsitzenden Adelheid Kunde und ihren Stellvertreterinnen Helga Akrutat und Sabine Kraas hat. Die Finanzen liegen in den Händen von Wolfgang Hein. Die Dassendorfer bringen sich im neuen Verein ein. Der neue Verein hat seinen Sitz in Aumühle.

Angebote in Dassendorf sind zukünftig nicht geplant. „Die Dassendorfer dürfen aber an allen unseren Aktivitäten teilhaben“, sagt Akrutat. Der Fahrweg soll dafür kein Hindernis sein: Es ist geplant, einen Fahrdienst zu den Angeboten in Aumühle anzubieten. Und davon gibt es beim DRK in Aumühle zahlreiche: Das frisch renovierte DRK-Haus in der Bürgerstraße 35 ist sozialer Treffpunkt für alle Generationen. Im dazugehörigen Stöberlädchen gibt es Kleidung, Hausrat und vieles mehr. Der Verein bringt in Sportkursen die Senioren in Bewegung und versorgt beim wöchentlichen Mittagstisch bis zu 20 Personen.

Nach der Fusion: Neues Logo muss jetzt her

In der neuen Konstellation gibt es zunächst vieles zu ändern. „Wir brauchen ein neues Logo“, so Kunde. Die Homepage wurde bereits angepasst. Zu ihren Aufgaben gehören die komplette Organisation im DRK-Haus, die Terminplanung, die Blutspendeaktionen und der Schriftverkehr. „Das ist alles in den vergangenen Jahren immer mehr geworden“, sagt die Aumühlerin. Sie schätzt ihre wöchentliche Arbeitszeit auf zehn bis 15 Stunden – rein ehrenamtlich. Zu viel wird ihr das noch nicht: „Es macht mir einfach Spaß, mich hier zu engagieren. Ich helfe gerne den älteren Mitbürgern, die sonst keine Hilfe erhalten“, begründet sie ihren Einsatz.

In Aumühle bietet das DRK neben den Freizeitaktivitäten auch einen Mittagstisch am Freitag und Einkaufstouren zu den umliegenden Wochenmärkten immer mittwochs nach Glinde oder Geesthacht an. Besonders für alleinstehende Senioren ist das eine willkommene Abwechslung. Senioren, denen die Kraft dafür fehlt, geben ihren Einkaufszettel bei Adelheid Kunde ab.

Trotz neuer Vereinsstärke: weitere ehrenamtliche Helfer dringend gesucht

Der Mittagstisch ist sehr beliebt, bis zu 20 Gäste nehmen Platz an der Tafel und zahlen pauschal sechs Euro. Für Mittagsgäste, die nicht selbst kommen können, wird sogar ein Lieferservice angeboten. Neu dazugekommen sind auch einige Dassendorfer, die das DRK-Haus in Aumühle derzeit mit dem Bus der Linie 8820 erreichen.

Das Stöberstübchen hat sich so gut etabliert, dass es inzwischen von vielen Bürgern wie ein kleiner Secondhand-Laden genutzt wird. Das Angebot ist groß – was allerdings fehlt, sind weitere Helfer. „Eigentlich sollte jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags von 8 bis 11 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein, aber das klappt zurzeit nicht immer“, so Kunde. Es fehlt an engagierten Mitstreitern. „Auch wir freuen uns über Verstärkung fürs Stöberstübchen, aber auch über Fahrer, die uns bei den Ausfahrten unterstützen“, sagt Kunde.

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