Geesthacht. Der Pflegestützpunkt Herzogtum Lauenburg bietet kommendes Wochenende einen Tageskursus zur Qualifizierung in Geesthacht an.

Das Angebot ist relativ jung und bislang noch wenig genutzt. Nachbarschaftshelfer können Menschen unterstützten, die allein zu Hause nicht klarkommen. Dieses Engagement kann von der Pflegekasse in kleinem Rahmen (125 Euro Aufwandsentschädigung im Monat) finanziell gefördert werden. Dafür müssen Nachbarschaftshelfer sich jedoch qualifizieren.

Einen solchen eintägigen Kursus bietet der Pflegestützpunkt Herzogtum Lauenburg am Sonnabend, 20. April, von 10 bis 16 Uhr im Oberstadttreff am Dialogweg 1 in Geesthacht an. Er kooperiert dabei mit der Angehörigenschule (DAnS) in Hamburg, die ein umfangreiches Beratungs- und Kursusangebot hat.

Kursus für Nachbarschaftshelfer in Geesthacht

Eine alternde Gesellschaft auf der einen Seite, wachsender Mangel an ausgebildeten Pflegekräften auf der anderen, ob in Pflegeeinrichtungen oder der ambulanten Pflege. Es fällt immer mehr Menschen schwer, für sich oder ihre Angehörigen die passende Lösung zu finden. Doch manchmal sind es schon Kleinigkeiten, die Senioren helfen, möglichst lang in den eigenen vier Wänden zu leben.

Vor Jahren wurde zur Entlastung der examinierten Altenpflegekräfte die Schulung von Pflegehelfern erdacht. Die Idee: Bietet man Menschen, die die anspruchsvolle Ausbildung zur Pflegefachkraft scheuen, einen niedrigschwelligen Einstieg, finden sie den Weg in eine Festanstellung. Und sie können examinierte Kräfte von vielen Aufgaben entlasten, später vielleicht selbst die Ausbildung absolvieren.

Ohne Helfer droht die Pflege zusammenzubrechen

„Wenn ich Pflegehelferinnen einsetzen kann, dann bestimmt nicht zum Vorlesen oder zum Einkaufen“, bringt es die Leitung einer ambulanten Altenpflege in der Region auf den Punkt. Einige haben wegen Personalmangels schon aufgegeben. Der Mangel an examinierten Kräften sei so groß, dass die Pflegehelferinnen im Rahmen des Erlaubten und ihrer Möglichkeiten die Fachkräfte unterstützen, um diese zu entlasten, so die Expertin, die nicht namentlich genannt werden möchte.

Im Gegensatz zu Pflegehelfern ist für Nachbarschaftshelfer nur eine Grundqualifizierung vorgesehen, wie sie auch pflegende Angehörige oder ehrenamtlich tätigen Menschen absolvieren können. Nach acht Schulungseinheiten von je 45 Minuten soll den Absolventen binnen drei Jahren eine Auffrischung angeboten werden. Mögliche Aufgabenfelder sind praktische Hilfe wie Begleitung zu Arztbesuchen, Unterstützung bei Behördenangelegenheiten oder auch Erledigung von Einkäufen, dazu auch die Unterstützung bei der Freizeitgestaltung und einiges mehr.

Interesse nach Kursen für Nachbarschaftshelfer wächst

„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Nachbarschaftshilfe sein kann“, sagt Lars Koßyk, Experte im Pflegestützpunkt in Mölln. In der Vergangenheit sei diese Unterstützung allzu häufig nur im jeweiligen eigenen Umfeld Thema geschehen.

Doch die Nachfrage nach Kursen wächst, weiß der examinierte Altenpfleger und Pflegedienstleiter: „In Mölln ist ein entsprechender Kursus bereits zwei Wochen vor dem Termin ausgebucht.“ Wer sich für Geesthacht anmelden wolle, kann sich telefonisch an die DAnS wenden unter 040/257 674 50 oder per E-Mail an anmeldung@angehoerigenschule.de.

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Nach Registrierung beim Landesamt kann es losgehen

Personen, die sich zu diesem Schritt entschließen, müssen sich anschließend nur noch beim Landesamt für soziale Dienste in Neumünster registrieren lassen. Dann können sie als Nachbarschaftshelfer tätig werden. „Wir vermitteln Nachbarschaftshelfer, schauen dabei natürlich, ob es passt“, sagt Koßyk. Und wer erstmals eine Aufwandsentschädigung beantragt, finde beim Pflegestützpunkt natürlich auch Unterstützung.