Geesthacht. Ob Elbkantinchen, Pier 3, Sebastians oder Port 10 – das schöne Wetter lockt die Menschen ans Wasser in Geesthacht.

Schönster Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 16 Grad – das erste richtig schöne Wochenende des Jahres hat die Menschen nach draußen gelockt. An der Elbe bei Geesthacht gab es auf den Parkplätzen an der Elbuferstraße nur noch wenig freie Plätze. Die Stadt lockt Tagesausflügler, die einen freien Blick aufs Wasser und die entspannte Atmosphäre genießen wollen. Das taten sie besonders gern in den Geesthachter Lokalen, ob im Elbkantinchen im Ortsteil Tesperhude, im Restaurant Sebastians in Krümmel, im Fischrestaurant Pier 3 oder im Bistro Port 10, die jetzt alle die Terrassensaison eröffnet haben.

Florian Oehler, der neue Wirt des Elbkantinchens, begrüßte an diesem Wochenende zum ersten Mal Gäste auf seiner Terrasse. Bislang hatte es am Strandweg 1 nur Außer-Haus-Verkauf gegeben. Vor dem Eingang bildete sich teilweise eine Schlange. Das nahmen Jürgen und Dagmar Voigt aus Bergedorf für eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen gern in Kauf. „Wir hatten 40 Jahre ein Boot bei der Seglervereinigung Geesthacht liegen. Uns zieht es jetzt immer noch an die Elbe“, sagte der Bergedorfer. „Und hier kann man besser draußen sitzen, als am Serrahn.“ Seine Frau war derweil neugierig auf den neuen Wirt. Ihr Fazit: „Der kann was.“

Die Elbe lockt Menschen nach Geesthacht

Oehler hatte zwar mit dem schlechten Internetanschluss zu kämpfen und musste sich einen Hotspot über sein Handy einrichten, damit die Kunden per EC-Karte bezahlen können. Aber das sollen nur Kinderkrankheiten sein. Er baut einerseits auf bewährte Speisen wie Flammkuchen oder Currywurst seiner Vorgänger Wiebke Schürmann und Roger Willke, doch setzt auch eigene Akzente. „Dass ich mit Oehlers Eispatisserie aus Eppendorf einen neuen Eislieferanten habe, ist einigen Gäste sofort aufgefallen. Und nein, die sind nicht mit mir verwandt“, so Florian Oehler. Auch Longdrinks, ob mit oder ohne Alkohol, hat er nun im Angebot. Der Geesthachter Michael Dams schwört schon seit Langem aufs Elbkantinchen. „Das ist der schönste Platz im Ort“, betonte er. Geöffnet hat das Elbkantinchen von Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr (ab April bis 19 Uhr).

Der neue Betreiber des Elbkantinchens Florian Oehler hat nun auch die Terrasse geöffnet.
Der neue Betreiber des Elbkantinchens Florian Oehler hat nun auch die Terrasse geöffnet. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Eine weitere bewährte Anlaufstelle in Tesperhude ist das Café Koch (Tesperhuder Straße 70), von dessen überdachter Terrasse die Gäste von etwas weiter weg ebenfalls einen Blick auf die Elbe haben. Besonders dicht dran am Wasser sitzt man derweil auf der Sommerterrasse vom Restaurant Sebastians in Krümmel (Elbuferstraße 75). Auf einem vorgelagerten Teil muss Wirt Sebastian Suhr indes nach dem Winter-Hochwasser erst noch wieder klar Schiff machen. Um sich kulinarisch von der Konkurrenz abzuheben, plant er nach Ostern ein paar Neuerungen. „Noch ist aber nichts spruchreif“, sagt Suhr. Klar ist: Am Ostersonntag bietet erst zunächst ein Frühstücksbüfett und ab 12.30 Uhr ein Mittagsbüfett an. Von Freitag bis Montag hat das Sebastians ab 12 Uhr durchgehend geöffnet (sonntags ab 11.30 Uhr, donnerstags 17 bis 22 Uhr).

Im Pier 3 zapft der Gast das Bier selbst

Das Pier 3 am Geesthachter Hafen (Steinstraße 3) und am Anfang der Hafenpromenade hat sich derweil auf Fisch spezialisiert – und auf Selbstbedienung. Das gilt selbst für den Zapfhahn, der zu den Gästen hin ausgerichtet ist. Jürgen Böhnke aus Dassendorf hatte daran Gefallen. „Ich kann ja Bier zapfen“, sagte er. Besonders schätzt er derweil den Platz am Wasser. Böhnke: „Da braucht man gar nicht an die Ostsee zu fahren.“ Der Vorteil vom Pier 3: „Wir haben eine windgeschützte Terrasse. Das wussten wir selbst nicht, als wir den Laden gekauft haben“, sagt Inhaberin Eve Pippirs, die auch den Lindenhof betreibt. Und ihr Sohn Jelle ergänzt: „Bei uns sitzen die Leute schon draußen, wenn nur die Sonne rauskommt. Und wenn es kälter ist, dann halt mit Jacke.“ Beim Pier 3 blicken die Gäste aufs Geesthachter Hafenbecken, die Hafenbrücke und den Menzer-Werft-Platz. Das Pier 3 hat dienstags bis sonntags von 12 bis 19 Uhr geöffnet.

Im Restaurant Sebastians in Krümmel sitzen die Gäste fast direkt am Wasser.
Im Restaurant Sebastians in Krümmel sitzen die Gäste fast direkt am Wasser. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Seit dem vergangenen Herbst gibt es auch wieder direkt an der Hafenpromenade ein Lokal, das von allen Lokalen an der Elbe wohl noch unbekannteste Bistro Port 10. Der Name birgt zwar Verwechslungspotenzial mit dem Pier 3, gewählt haben ihn Angelique und Milano Weiß jedoch allein in Anspielung auf die Adresse Hafenterrassen 10 (geöffnet Mittwoch und Donnerstag 12 bis 19 Uhr, Freitag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr). Die Pächter, die in diesem Jahr auch den Swimbiss im Freizeitbad Geesthacht betreiben, bieten in ihrem kleinen Bistro Flammkuchen und selbstgebackene Kuchen an. Sie haben derzeit vier Tische in erhöhter Position über der Promenade und stocken die Anzahl bei dem schönen Wetter jetzt langsam auf. Schließlich lockt die Elbe schon seit Langem Gäste aus der näheren Umgebung an.

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Eine dazu passende Ausstellung mit dem Titel „Über 100 Jahre Tourismus in Geesthacht“ widmet sich demnächst diesem Thema. Der Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht zeigt die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Geesthacht-Museum vom 15. März bis zum 19. Mai im Krügerschen Haus (Bergedorfer Straße 28).