Ratzeburg. Was tun, wenn der Strom ausfällt und es keine Informationen gibt? Warum den Notruf zu wählen keine gute Idee ist.

Reste vom Weihnachtsbraten, Fonduefleisch für die Silvesternacht – die meisten Haushalten haben derzeit besonders viele Lebensmittel eingefroren. Der Schreck ist groß, wenn dann plötzlich der Strom ausfällt – so geschehen am Freitagmorgen im Norden des Kreises Herzogtum Lauenburg. Besonders betroffen waren Ratzeburg und Umgebung.

Zum Glück dauerte der Stromausfall nur von etwa 5.45 bis 7.15 Uhr. Wer derzeit noch Weihnachtsurlaub hat, bemerkte davon möglicherweise nichts. Andere machten in den lokalen Facebookgruppen ihrem Ärger Luft, zumal es auf der Webseite des Stromanbieters Travenetz keinerlei Hinweise auf die Ursache des Ausfalles gab.

Erst später stellte sich heraus, dass der Ausfall eines Transformators im Umspannwerk Berkenthin vermutlich die Fehlerquelle war. Vor drei Jahren hatte dort ein Brand für einen großflächigen Stromausfall im Kreis gesorgt.

Zahlreiche Anfragen über die Notrufnummer 112

Weil es während der zeit des Stromausfalls keinerlei Informationen zu Ursache und möglicher Dauer gab, gingen zahlreiche Anrufe bei der Polizei und über die Notrufnummer 112 ein.

„Wir bitten dringend, solche Anfragen künftig zu unterlassen. Da jeder dieser Anrufe entgegengenommen wird, kann es bei der Annahme von echten Notrufen zu Verzögerung kommen und Menschen, die tatsächlich Hilfe benötigen, landen in der Warteschleife“, appelliert Sprecherin Sandra Kilian aus der Polizeidirektion Ratzeburg.

Die Polizei hatte wegen des Stromausfalles auch sonst gut zu tun: Zahlreiche Einbruchmeldeanlagen lösten aus. Glücklicherweise handelte es sich in allen Fällen um einen Fehlalarm.