Lüneburg. Deutschlands größter Fahrstuhl steht derzeit still: Ein Defekt am Schiffshebewerk in Scharnebeck bei Lüneburg hat die Schifffahrt auf dem Elbeseitenkanal zum Erliegen gebracht. In der Folge stauten sich am Donnerstag nördlich und südlich des Hebewerkes insgesamt rund 40 Binnenschiffe an Anlegestellen auf dem Elbeseitenkanal, wie eine Sprecherin der Polizeiinspektion in Lüneburg sagte.
Der Kanal vor dem Hebewerk sei mit Schiffen voll belegt. Da kein Durchkommen sei, sollen Schiffe aus nördlicher Richtung kommend nun vorerst die Häfen in Geesthacht und Lauenburg in Schleswig-Holstein ansteuern. Gemeldet worden sei der Defekt bereits am Mittwoch, sagte die Polizeisprecherin.
Jährlich mehr als 20 000 Schiffe passieren das Schiffshebewerk bei Lüneburg
Um was genau für einen Defekt es sich handelte, war nicht klar. Beim zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt war zunächst niemand auf Nachfrage erreichbar. Wie der NDR am Donnerstag unter Berufung auf einen Projektleiter berichtete, soll eine Schweißnaht an einem der beiden Tröge des Hebewerks gebrochen sein. Der Trog habe in der Folge sofort stillgelegt werden müssen.
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Da der zweite Trog des Doppelschiffshebewerks zurzeit umgebaut werde, stehe das komplette Schiffshebewerk nun still, Der Elbe-Seitenkanal verbindet die Elbe über 115 Kilometer mit dem Mittellandkanal nahe Wolfsburg. Mit dem Schiffshebewerk in Scharnebeck überwinden Binnenschiffe wie in einem überdimensionalen Fahrstuhl 38 Höhenmeter. Früheren Angaben zufolge passieren jährlich mehr als 20 000 Schiffe das Schiffshebewerk.
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