Jesteburg. Aufmerksame Nachbarin bringt Pferde in Sicherheit. Löscharbeiten am Rande des Naturschutzgebietes fordern Feuerwehr heraus.

Das Gebäude eines Wohnmobilhandels und mehrere Fahrzeuge sind am Sonnabendabend bei einem Feuer in Jesteburg-Lüllau im Landkreis Harburg zerstört worden.

Um 20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr zu einem Werkstattbrand in den Seevekamp gerufen. Eine aufmerksame Nachbarin hatte das Feuer bemerkt, die Feuerwehr gerufen und danach zahlreiche Pferde in Sicherheit gebracht, die hinter dem Grundstück auf einer Weide an der Seeve standen.

Feuer in Jesteburg: Explosionen hallen durch die Nacht

Bereits beim Eintreffen der ersten Brandbekämpfer standen ein Geschäftsgebäude samt Werkstatt, ein weißer Land Rover und einige am Haus gelagerte Reifen im Vollbrand. Immer wieder hallten kleinere Explosionen durch die Nacht, offensichtlich Gasflaschen, die der Hitze nicht standhalten konnten.

Brand eines Wohnmobilhandels in Jesteburg: Durch den einsetzenden starken Regen wurden die Löscharbeiten zusätzlich erschwert.
Brand eines Wohnmobilhandels in Jesteburg: Durch den einsetzenden starken Regen wurden die Löscharbeiten zusätzlich erschwert. © HA | Joto

Schnell wurde der Alarm der Feuerwehr erhöht und weitere Wehren aus umliegenden Orten hinzualarmiert. „Letztlich waren 150 Feuerwehrleute aus acht Wehren im Einsatz“, erklärte Mathias Wille, Pressesprecher der Feuerwehr im Landkreis Harburg.

Teure Campingmobile drohen zu verbrennen

Neben der Wehr aus Jesteburg wurden unter anderem Feuerwehren aus der Stadt Buchholz, sowie den Gemeinden Hanstedt und Seevetal zusammengezogen. Da auf dem Grundstück zahlreiche VW-Campingfahrzeuge und weitere Pkw standen, sollte auf dem Gelände des Campingmobile-Händlers ein Übergreifen der Flammen auf die teuren Fahrzeuge unbedingt verhindert werden – was auch gelang.

Für das Werkstattgebäude kam indes jede Hilfe zu spät, noch am Abend rissen zwei Baustellen-Bagger den Dachstuhl und Teile des Erdgeschosses ab, um der Feuerwehr die Suche nach weiteren Brandherden zu ermöglichen.

Starker Regen und ein Naturschutzgebiet erschweren die Löscharbeiten

Alle Löschversuche von außen scheiterten, durch die lange Branddauer galt das Haus als einsturzgefährdet und konnte durch die Feuerwehr nicht mehr betreten werden. Immer wieder loderten im Bereich des Daches die Flammen auf.

Der Einsatz zog sich bis in die Nacht. Gegen 0.45 Uhr rückten die meisten Kräfte erschöpft ab. Durch den einsetzenden starken Regen wurden die Löscharbeiten zusätzlich erschwert. Der Boden des Waldgrundstückes war sehr matschig, ein sicherer Stand auf dem Untergrund fast unmöglich.

Außerdem drohten belastetes Löschwasser und Betriebsstoffe aus der Werkstatt in die nahe gelegene Seeve zu laufen. „Das Grundstück ist zum Naturschutzgebiet entlang des Flusses abschüssig, daher haben wir die nötigen Schritte unternommen, das Gewässer zu schützen“, so Mathias Wille, Pressesprecher der Feuerwehr im Landkreis Harburg.