Pfingstamrkt Neukloster

Pfingstmarkt lockt Tausende nach Neukloster

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Sabine Lepél
Der Pfingstmarkt dürfte am kommenden Wochenende wieder rund 100.000 Besucher nach Neukolster locken.

Der Pfingstmarkt dürfte am kommenden Wochenende wieder rund 100.000 Besucher nach Neukolster locken.

Foto: Sabine Lepél / HA

Veranstalter erwarten rund 100.000 Besucher – Markt zwischen dörflicher Tradition und High-Tech-Unterhaltung. Ganze Bundesstraße gesperrt

Neukloster.  Mama, Papa, wir wollen zum Pfingstmarkt!“ - Mit dieser Bitte lagen schon Generationen von Kindern ihren Eltern im Ohr. Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: Der Neukloster Pfingstmarkt dürfte in diesem Jahr rund 100.000 Besucher in den kleinen Ort locken, der zur Hansestadt Buxtehude gehört. Für das Großereignis wird die sonst viel befahrene B 73 gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. Statt der Autolawinen wälzen sich drei Tage lang Besucherscharen durch die Gassen des Pfingstmarkts – der größte seiner Art im Norden.

„Die ganze Ortschaft bereitet sich auf diesen Höhepunkt des Jahres vor“, sagt Martin Ruehs vom Werbeausschuss des Heimatvereins Neukloster, der das Volksfest organisiert. „Oft sind es die Kinder in den Familien, die schon Tage vor Pfingsten bei ihren Eltern quengeln, dass man doch unbedingt zum Pfingstmarkt müsse“, so Ruehs. Aber auch für Jugendliche aus der Region ist der Markt zu Pfingsten ein ultimative Treffpunkt. Und für viele Erwachsene gehört ein Besuch ohnehin zur Tradition, das Volksfest ist oftmals Ziel der pfingstlichen Radtour.

130 Schausteller, 1300 Meter Budenfront, darunter elf Fahrgeschäfte in Neukloster

„Wir sind natürlich darauf vorbereitet. Der Heimatverein Neukloster als Veranstalter hat einen Festplatz zusammengestellt, der für jeden etwas bietet“, sagt Ruehs. Das Aushängeschild seien immer die Karussells. Auch da sei für alle Altersklassen etwas dabei. Ebenso wie beim übrigen Angebot: „Es gibt jede Menge Möglichkeiten, sich zu vergnügen. Man kann an den unterschiedlichsten Buden sein Glück mit Losen versuchen oder sein Geschick beweisen“, sagt Ruehs.

Der Pfingstmarkt verbindet den Charme eines historischen Jahrmarktes mit moderner High-Tech-Unterhaltung. Mit dabei sind 130 Schausteller mit über 1300 Meter Budenfront, darunter elf Fahrgeschäfte, 19 Geschäfte mit Verlosung und Ausspielung sowie ein Biergarten. Das Riesenrad, weithin sichtbares Wahrzeichen des Marktes, ist auch wieder da, ebenso jede Menge Imbissstände.

Kreisbrandmeister macht den Fassanstich

Anziehungspunkte bei den Fahrgeschäften sind neben dem Riesenrad das „Beast“ mit 360-Grad-Loopingfahrt, „Dom-Dancer“ und der fliegende Teppich „Crazy Carpet“. Hinzu kommen Fahrgeschäfte für Familien und speziell für Kinder, wie klassische Kinderkarussells und eine Kinderachterbahn.

Traditionell beginnt der Markt am Sonnabend, 27. Mai, mit der Eröffnungsveranstaltung vor geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft und dem Fassanstich, den in diesem Jahr Kreisbrandmeister Peter Winter vornehmen wird. Für die Allgemeinheit öffnet der Pfingstmarkt am Sonnabend ab 15 Uhr seine Pforten. Gefeiert wird mit „Open End“. „Wir wissen aber, dass es am Sonnabend immer spät wird – und vor dem Hintergrund der Enthaltsamkeit aufgrund der Corona-Situation wird es in diesem Jahr sicherlich eine Art Aufholeffekt geben“, sagt Ralf Meyer, Vorsitzender des Heimatvereins.

„Allerdings ist die Veranstaltung sehr wetterabhängig und deshalb entscheiden die Schausteller selbst, wann ihre Geschäfte geschlossen werden“, so Meyer.

Sonntag beginnt der Markt schon um 8 Uhr

Am Sonntag beginnt der Markt bereits um 8 Uhr. „Das ist der Familientag in Neukloster und so sieht man viele Eltern mit ihren Kindern“, sagt Ruehs. Auch am Sonntag gilt wieder „Open End“. Der Montag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Konzert des Posaunenchors Neukloster im Festzelt. Ab 10 Uhr findet dort ein Gottesdienst statt. Der Markt öffnet um 11 Uhr, um 23 Uhr ist Schluss.Das Organisatorenteam vom Heimatverein als Veranstalter hat dafür gesorgt, dass die Besucher auf unterschiedlichste Art und Weise auf den Markt kommen können. „Mit der S-Bahn aus Richtung Stade oder Hamburg oder mit den Sonderfahrten der KVG-Busse kommt man problemlos nach Neukloster“, sagt Ruehs.

Wer mit dem eigenen Auto anreist, kann es gegen eine Gebühr von 2 Euro auf einem ausgeschilderten Großparkplatz abstellen. Die B 73 ist während des Festes zwischen Buxtehude und Hedendorf in der Zeit von Sonnabend, 9 Uhr, bis Dienstagmorgen, 3 Uhr, gesperrt.

„Warst du nicht auf dem Pfingstmarkt, kommst du nicht über den Sommer“

Der Heimatverein arbeitet ehrenamtlich seit Monaten an der Organisation des Pfingstmarktes. Es müssen Schausteller verpflichtet und Verträge ausgearbeitet werden, die Behörden müssen informiert werden, mit Polizei, Feuerwehr und den Rettungsdiensten muss ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet werden. „Wir sind immer noch mit viel Engagement und Spaß dabei“, sagt Ralf Meyer. „Auf dem Pfingstmarkt will man sich treffen und ein paar vergnügliche Stunden verbringen.“ Viele Menschen in der Region würden noch das alte Sprichwort“ kennen: „Warst du nicht auf dem Pfingstmarkt, kommst du nicht über den Sommer.“

Veranstalter ist der Heimatverein Neukloster. Er wurde 1972 gegründet und hat zurzeit 134 Mitglieder. Dem Verein dürfen nur Einwohner der Ortschaft Neukloster beitreten. Anliegen des Heimatvereins sind neben der Fortführung des traditionellen Pfingstmarktes die Förderung des dörflichen Brauchtums und die Verschönerung der öffentlichen Anlagen in der Ortschaft. Aus den Einnahmen aus Pfingstmarkt, Pachten und Mitgliederbeiträgen werden zunächst Investitionen in die Infrastruktur des Marktes getätigt. Darüber hinaus fördert der Heimatverein die örtlichen Vereine und Gruppen.