Fleestedt. Wie ein stolzer Vater präsentiert Entwickler Wolfgang Alexander Paes seine Sportstation 2 im Sportzentrum Seevetal, um Vereine des Kreissportbundes Harburg-Land von seiner Idee zu überzeugen. Zur Seite steht ihm Ewald Lienen, langjähriger Bundesligatrainer, Marken- und Werbebotschafter des FC St. Pauli. Dort verbrachte er auch die letzten drei Jahre seiner Trainerkarriere. Schnell wird deutlich, dass die beiden ein eingespieltes Team sind. Lienen ist überzeugt, mit dieser Technologie Kinder und Erwachsene zu mehr Bewegung und Sport animieren zu können.
Lienen hat Erfahrungen mit der Konsole bei den Kiezkickern gesammelt
Auch beim FC St. Pauli hat er schon Erfahrungen mit der Konsole gesammelt und sie für das Training getestet. Er selbst verdanke dem Sport sein Leben und glaubt, dass in Schulen dem Fach oft nur eine untergeordnete Bedeutung zukomme. „Selbst im Vereinsfußball treffe ich Kinder und Erwachsene, die über keine gute Koordination verfügen, die nicht einmal rückwärts laufen können“, so Ewald Lienen.
Abhilfe schaffen soll die Sportstation 2, die vom Prinzip wie eine Spielkonsole daheim funktioniert. „Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass nicht nur der Daumen, sondern der gesamte Körper trainiert wird“, betont Wolfgang Alexander Paes. Eine eigene Bezeichnung hat er sich dafür einfallen lassen: „Electronic Reality Sports“ oder auch das „Computerspiel in echt“.
Persönliche und Leistungsdaten werden auf Chip im Armband gespeichert
Zu seinen Argumenten gehört, dass die Spieler intuitiv verstehen, worauf es ankommt. Der einfache Grund: Daheim haben es die Kinder schon hundertfach an der klassischen Spielekonsole geübt. Die Sportstation 2 rufe bei Kindern denselben Ehrgeiz wach wie beim Spielen vor dem Bildschirm, verspricht Paes. Zum Beweis holt er seine Probanden aufs Feld, in diesem Fall eine Jugendmannschaft des TuS Fleestedt. Jeder einzelne erhält ein Armband mit einem Chip, der die Leistungsdaten speichert. Anschließend registrieren sich alle mit ihrem Vornamen und dem Alter auf dem Gerät: „Alles datenschutzkonform“, versichert der Entwickler aus Gifhorn.
Dann kann es losgehen: Drei Kameras erfassen die ausgeführten Übungen der Kinder; zwei seitliche Kameras, die Start- und Zielzone markieren, sowie eine Frontkamera. Zwischen 50 verschiedenen Spielen kann gewählt werden, wobei Fähigkeiten wie Koordination, Schnelligkeit und Geschick trainiert werden.
Nicht nur die Schnelligkeit zählt, sondern etwa auch die Genauigkeit
Um Hierarchien vorzubeugen, haben sich Paes und sein Team noch andere Wettkampf-Modi ausgedacht, wie etwa den Genauigkeitslauf, bei dem nicht der Schnellste gewinnt, sondern derjenige, der am dichtesten an eine vorgegebene Zeit heranreicht. In der Tat stellt sich schnell ein positiver Effekt ein. Die Kinder können es kaum erwarten, loszusprinten und ein Level aufzusteigen.
Man kann die Kinder in der Halle beobachten, wie sie ihre Bahnen hoch und runter laufen und anschließend gebannt auf das Display der Sportstation starren, um das Ergebnis in Augenschein zu nehmen. Die jungen Sportler haben sichtlich Spaß daran, ihr Können unter Beweis zu stellen und Erfolge zu erzielen.
Auch Gestaltung eines Avatars macht dem Nachwuchs Spaß
Dazu gehört auch die Gestaltung des Avatars zum Beispiel mit einer neuen Frisur, die freigeschaltet werden kann. Für all diejenigen, die sich in der digitalen Welt nicht so heimisch fühlen, steht Ewald Lienen als Übersetzer parat: „Der Avatar ist der Kopf mit dem ich aus dem Badezimmer rausgehe – nur eben in digital.“
Weitere Informationen im Internet unter www.thesportstation.com
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