Ermittlungen

Verfahren im Fall der Lüneburger Arena eingestellt

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Rolf Zamponi
Die Lüneburger Arena geht jetzt mit dem Namen „LKH-Arena" an den Start. Namensgeber ist die Landeskrankenhilfe mit Sitz in der Hansestadt.

Die Lüneburger Arena geht jetzt mit dem Namen „LKH-Arena" an den Start. Namensgeber ist die Landeskrankenhilfe mit Sitz in der Hansestadt.

Foto: Landkreis Lüneburg

Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer hat Pflichten beim Projekt nicht verletzt. Das ist das vorgelegte Ergebnis der Ermittlungen.

Lüneburg. Der Erste Kreisrat des Kreises Lüneburg, Jürgen Krumböhmer, ist entlastet. Ihm können keine schuldhaften Pflichtverletzungen beim Projekt „Arena Lüneburger Land“ vorgeworfen werden. Das ist das Ergebnis von Recherchen der von der Kreisverwaltung beauftragten Ermittler über mehr als ein halbes Jahr. Der Abschlussbericht im Disziplinarverfahren gegen Krumböhmer liegt Landrat Jens Böther jetzt vor.

Damit kommt die Kreisverwaltung zum gleichen Ergebnis wie das Innenministerium im Disziplinarverfahren gegen den damaligen Landrat Manfred Nahrstedt. Landrat Böther habe Montag den Kreisausschuss über das Ermittlungsergebnis und die Einstellung des Verfahrens informiert, teilte der Kreis mit.

Anhaltspunkte wurden seit Februar 2021 ausführlich geprüft

Hintergrund für das Disziplinarverfahren gegen den Ersten Kreisrat sind Vorwürfe zu verschiedenen Punkten im Zusammenhang mit dem Projekt „Arena Lüneburger Land“. So sollten Pflichtverletzungen unter anderem in dem Bereich des Vergaberechts, bei der Information von Kreistag und Kreisausschuss sowie dem Abschluss von Verträgen vorliegen. „Diese Anhaltspunkte habe ich seit Februar 2021 ausführlich prüfen lassen und ein renommiertes Fachanwaltsbüro eingebunden“, sagte Landrat Böther. „Nun gibt es Gewissheit, dass es keine schuldhaften Pflichtverletzungen durch Herrn Krumböhmer gab.“

Das Innenministerium, welches für das Verfahren gegen den ehemaligen Landrat Manfred Nahrstedt zuständig gewesen ist, hatte im Frühjahr 2021 Anhaltspunkte für Pflichtverletzungen des vormaligen Landrates Nahrstedt verneint. Zu diesem Ergebnis kam jetzt auch die Kreisverwaltung bei Krumböhmer.

Ehemaliger Landrat und Erster Kreisrat arbeiteten eng zusammen

Bei den Ermittlungen wurde deutlich: Der damalige Landrat und der Erste Kreisrat haben jederzeit eng bei dem Projekt zusammengearbeitet. Die Entscheidungen waren zwischen beiden abgestimmt, sodass sich

die Vorwürfe gegenüber dem Ersten Kreisrat ebenfalls nicht aufrechterhalten lassen. Die Folge: Der Landrat, der für die Entscheidung im Disziplinarverfahren gegen den Ersten Kreisrat zuständig ist, stellt das Disziplinarverfahren gegen Jürgen Krumböhmer ein. Detailfragen zum Verfahren beantwortet die Kreisverwaltung nicht. Hintergrund sei der Schutz der persönlichen Rechte des Ersten Kreisrats.

Der Landrat hatte am 1. Februar auf Anraten der beauftragten Anwaltskanzlei HLP. Heiermann Losch das Disziplinarverfahren gegen den Ersten Kreisrat eingeleitet, der bis zum Frühjahr 2019 für das Arena-Projekt zuständig war. Krumböhmer zeigte sich kooperativ. „Mir ist klar, dass der Landrat in der Pflicht steht. Deshalb biete ich meine Mithilfe an.“

Die Kosten für die Halle sind auf 23,8 Millionen Euro gestiegen

Die Kosten für den Bau der jetzt als LKH (Landeskrankenhilfe) Arena firmierenden Halle mit bis zu 3500 Plätzen waren innerhalb von drei Jahren von gut zehn Millionen Euro auf aktuell 23,8 Millionen Euro gestiegen. Nachdem das Projekt noch einmal neu geprüft worden war, hatten die nach Krumböhmer zuständige Kreisrätin Sigrid Vossers und der Projektsteuerer Reese Erhöhungen mit dem Kreistag abgestimmt. Hintergrund für steigenden Kosten waren zuletzt der Einbau der Küche für 600.000 Euro sowie ein zusätzlicher Aufzug.

Die Eröffnung, die nun für den 14. Januar geplant ist, hatte sich zudem durch lange Lieferfristen für Material und die noch fehlende Hauptstromversorgung verzögert. Am morgigen Mittwoch von 19 Uhr an soll jedoch die SVG Lüneburg erstmals beim Volleyball-Hinspiel im CEV-Cup gegen Serbiens Pokalsieger Ribnica Kraljevo in der neuen Halle aufschlagen.