Harburg. Welche Arztpraxen im Landkreis Harburg kostenlose Corona-Schnelltests anbieten, lässt sich jetzt bequem im Internet erkunden: Das Portal arztauskunft-niedersachsen.de der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung hat ihre Arztsuchfunktion entsprechend ergänzt.
„Wir haben am 6./7. März mehr als 10.000 Arztpraxen per E-Mail angeschrieben und um Rückmeldung gebeten, wenn Tests angeboten werden“, sagt Detlef Haffke von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN). „Bis gestern hatten sich 1612 Praxen gemeldet.“ Damit bieten rund 16 Prozent aller niedersächsischen Praxen die Schnelltests an oder bereiten sich darauf vor.
Praxen müssen die Test-Kits auf dem freien Markt kaufen
Bei Stichproben für Städte und Gemeinden im Landkreis Harburg ist die Beteiligung offenbar geringer. So werden für Buchholz und Umgebung nur acht Praxen von 157 angegeben, im Raum Winsen ist im Portal sogar nur eine Praxis von 120 zu finden. Im Bereich Seevetal sind es 14 von 94, in Rosengarten 14 von 97. Allerdings gibt es Überschneidungen, weil alle Praxen im Umkreis von zehn Kilometer zum gesuchten Ort betrachtet werden.
Wenn man zum Beispiel nach Praxen in Neu Wulmstorf sucht, so befinden sich nur zwei der genannten Adressen tatsächlich dort, die anderen drei in Buxtehude. Die Liste werde täglich um Mitternacht ergänzt, sagt Haffke, „wir rechnen damit, dass sie weiter wächst“. Allerdings müssen die Praxen die Test-Kits auf dem freien Markt einkaufen, und dort sei die Nachfrage derzeit natürlich sehr groß, so Haffke. Selbst wenn, wie behauptet, ausreichend Tests zur Verfügung stehen, könne es zu Engpässen bei der Auslieferung kommen.
Lesen Sie auch:
Die Kassenärztliche Vereinigung in Hamburg führe und veröffentliche keine Listen der Praxen, die Schnelltests anbieten, sagt deren Sprecher Jochen Kriens. Das Suchportal arzt-auskunft.de der Stiftung Gesundheit nennt unter dem Suchbegriff Corona-Schnelltests für Harburg nur eine Adresse: Das „Corona-Testzentrum Süd“ an der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Es hat seine Arbeit noch nicht aufgenommen. Als Adresse wird im Portal noch das Hauptgebäude (Schwarzenberg-Campus 1) benannt; die Tests werden aber voraussichtlich im Gebäude Am Irrgarten durchgeführt, dort, wo früher das Gesundheitsamt seinen Sitz hatte.
Wann öffnet das Test-Zentrum an der TUHH?
Ganz sicher sei das aber noch nicht, sagt TUHH-Sprecherin Franziska Trede. „Wir stecken in den letzten Abstimmungen. Das Gebäude wird gerade begangen, um sicherzustellen, dass der Ablauf dort Corona-gerecht durchgeführt werden kann.“ Noch sei ungewiss, wann das Testzentrum öffnen könne, anvisiert sei der Donnerstag. Zusätzlich ist ein mobiles Testteam im Einsatz.
Der Kleinbus von GoTestMe steht montags, mittwochs und freitags auf dem Harburger Rathausplatz, an Dienstagen und Donnerstagen auf dem Neugrabener Markt. Die Terminbuchungen laufen über GoTestMe. „Es sind weitere Ausweitungen geplant; sobald Planungen sich konkretisieren, nehmen wir diese stets in die Auflistung mit auf“, sagt Martin Helfrich, Pressesprecher der Sozialbehörde. Unter www.hamburg.de/corona-schnelltest steht eine Übersicht mit den Testzentren und Apotheken bereit. Demnach bieten sechs Apotheken im Bezirk Harburg Schnelltests an. Das Internetportal des Landkreises nennt acht Apotheken in Hollenstedt, Buchholz (2), Hittfeld, Maschen, Jesteburg, Hanstedt und Marschacht.
Gruppe 2 kann Termine beantragen
Ab heute können alle Personen aus der Priorisierungsgruppe 2 einen Impftermin über das Impfportal www.impfportal-niedersachsen.de sowie über die Hotline des Landes unter Tel. 0800/99 88 665 vereinbaren oder sich auf die Warteliste setzen lassen. Alle Bürgerinnen und Bürger über 70 Jahren sollen dazu auch noch einmal ein Anschreiben des Landes erhalten – einen Impftermin können sie aber auch schon vor Erhalt des Schreibens vereinbaren.
Wichtig: Wer schon auf der Warteliste registriert ist behält seinen bevorzugten Terminanspruch. Darüber hinaus können weiterhin Personen aus der Priorisierungsgruppe 1 Termine vereinbaren bzw. sich auf einen Wartelistenplatz setzen lassen. Der Landkreis Harburg bittet darum, zu den Terminen pünktlich, aber nicht deutlich zu früh zu erscheinen. Es droht ansonsten eine lange Wartezeit.
Landrat Rainer Rempe freut sich über diese Entwicklung: „Viele Menschen wollen sich lieber heute als morgen impfen lassen und warten darauf, dass auch sie endlich einen Termin vereinbaren können.“ Bis Ende vergangener Woche haben im Landkreis Harburg rund 22.000 Menschen ihre Erstimpfung erhalten, rund 7600 davon ihre Zweitimpfung. Die für die kommenden Wochen angekündigte Lieferungen belaufen sich auf rund 5200 Impfdosen pro Woche für beide Impfzentren.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Lkr. Harburg