Lüneburg. Weil ein Storch im vergangenen Jahr zahlreiche Autos in Bardowick im Landkreis Lüneburg angegriffen und damit einen Schaden verursacht hat, der in die Tausende ging, bekommt der offenbar sehr aggressive Vögel jetzt Nestbauverbot – zumindest in seinem alten Horst.
Der ehrenamtliche Storchenbetreuer Hubert Horn hat auf das ehemalige Zuhause des Tieres ein Mini-Ziegeldach gebaut, von dem das neue Material für den Nestbau immer wieder abrutscht. „Wir wollen das Nest blockieren, aber ich hatte gehofft, dass der Storch schneller begreift“, sagt Horn und frotzelt: „Er hat einen Storchen-IQ von unter 100.“
Aggressiver Storch soll mit Partnerin an die Elbe ziehen
Horn hat die Hoffnung, dass der beringte Storch zusammen mit seiner Partnerin für die Brut in die Nähe an die Elbe umzieht, wo er schon einmal einen Horst hatte. Es handele sich bei den beiden Vögeln wahrscheinlich um so genannte Westzieher, die in Spanien die Wintermonate verbrachten und vor kurzem zurückgekommen seien.
Der aggressive Weißstorch ist nach Angaben von Horn 13 Jahre alt und hackt mit seinem Schnabel unter anderem auf Autos ein. Die Vermutung von Experten ist, dass einige Störche in ihrem Spiegelbild einen Gegner sehen. „Das ist ganz selten, und leider gibt es keine Abhilfe“, meint der Betreuer.
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Autobesitzer bleiben auf dem Schaden sitzen
Der offenbar temperamentvolle Weißstorch aus Bardowick ist dabei nicht der einzige. Immer wieder fallen Artgenossen durch aggressives Verhalten auf. Als "Terror-Storch" hat es unter anderem auch in Brandenburg ein Vögel in die Schlagzeilen geschafft, der ein ganzes Dorf in Atem hielt. Der Weißstorch hämmerte gegen Fensterscheiben und griff glänzende Autos an.
In Bardowick war der Schaden an den Autos nicht unerheblich und soll sich auf mehrere Tausend Euro summiert haben. Pech für die Halter: Sie müssen sich selbst um die Regulierung kümmern. „Das ist ähnlich wie beim Marder“, sagt Hubert Horn.
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