Rendsburg.

Die ökologische Landwirtschaft gewinnt in Schleswig-Holstein weiter an Boden. Im vergangenen Jahr wurden rund 65 000 Hektar ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel bewirtschaftet. Das waren fast 4000 Hektar mehr als im Vorjahr, wie Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) am Montag auf einer Veranstaltung in Rendsburg weiter mitteilte. Der Anteil des Öko-Landbau an der Gesamtfläche liegt in Schleswig-Holstein mit nunmehr 6,6 Prozent weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 10 Prozent.

Der seit Jahren anhaltende Zuwachs beim Öko-Landbau sei ein großer Erfolg, sagte Albrecht. Mit Ökolandbauprämien, Investitionsprogrammen für artgerechte Tierställe, verbesserter Beratung, Vernetzung und Ausbildung sei das Land auf dem richtigen Weg.

"Das Umstellungsinteresse der Landwirte ist da", stellte der Minister fest. Damit es nicht ausgebremst wird, müssten verschiedene Weichen gestellt werden. Wichtig sei es dabei, ausreichend Geld verfügbar zu machen, um die wachsende Ökolandbaufläche zu fördern. "Ich verfolge das Ziel, dass die gemeinsame Agrarpolitik der EU künftig deutlich mehr Geld als bisher für Umwelt- und Tierschutz in der Landwirtschaft bereitstellt."

Es müssten auch Hemmnisse beim Absatz von Bio-Lebensmitteln beseitigt werden. "Ich sehe im wachsenden Bereich der Außer-Haus-Verpflegung ein großes Potenzial", sagte Albrecht. Deshalb habe das Land über die Agrarministerkonferenz eine Initiative angeschoben, um die Bio-Zertifizierung gewerblicher Küchen - zum Beispiel von Kantinen oder Caterern - zu vereinfachen. Das Land wolle für diese Küchen ab Mitte des Jahres eine kostenlose Beratung anbieten, wenn sie ein Bio-Zertifikat erwerben wollen. Defizite gebe es auch noch bei den Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen für Bio-Lebensmittel.