Rostock. Das Verhältnis zwischen den USA unter Führung von Präsident Trump und Europa gilt allgemein als angespannt. Doch auf militärischer Ebene gebe es keine Probleme, sagt Marineinspekteur Andreas Krause.

Kurz vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz hat der Inspekteur der Deutschen Marine, Andreas Krause, die Bedeutung der USA für die Nato hervorgehoben. "Die USA sind aus militärischer Sicht ein verlässlicher Partner und für die Nato essenziell", sagte Krause der Deutschen Presse-Agentur in Rostock. Sie stellten beispielsweise Flugzeugträger oder Flugkörperabwehr für die Nato bereit, die sonst nicht verfügbar wären. "Ich bin froh um jedes amerikanische Schiff, das in der Nato weiter aktiv ist."

Ungeachtet von Spannungen auf politischer Ebene sehe die US-Armee den strategischen Wert der Bündnissolidarität und stehe für dieselbe Wertegemeinschaft wie die europäischen Partner ein, betonte Krause. "Sie stehen jeden Tag an der Seite der Partner, um den Kern der Reaktionsfähigkeit der Nato sicherzustellen", betonte Krause. Spannungen mit seinen Partnern in der US-Marine gebe es nicht.

Gleichzeitig fordere das verstärkte Engagement der USA im pazifischen Raum mehr Aktivitäten der Europäer. Die Amerikaner wollten dort ein strategisches Gegengewicht zu China aufzubauen. Dabei stelle China keine Bedrohung dar, machte Krause deutlich. Es sei ein stark wachsender globaler Akteur, der zunehmend aus seiner "landzentristischen Wagenburg-Mentalität" ausbreche. So baue China gerade mit Macht seine Flotte aus und werde so zu einer zweiten globalen maritimen Macht. "Bislang gab es in diesem Bereich mit den USA nur eine."

An Diskussionen um die EU-Marinemission "Sophia" im Mittelmeer wollte sich Krause nicht beteiligen. Für den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell ist eine Mission abseits der Fluchtrouten von Migranten im zentralen Mittelmeer denkbar. Die Kontrolle des Waffenembargos gegen Libyen könnte weiter östlich im Mittelmeer oder sogar in Richtung Suez-Kanal erfolgen, hatte Borrell der Zeitung "Die Welt" gesagt.

Krause betonte, dass im Falle einer neuen Gemengelage im Mittelmeer, die Entscheidungen der UN, der EU oder der Bundesrepublik nach sich ziehe, die Deutsche Marine bereit sei. Es sei eine Frage des Mandats.