Cuxhaven. Fünf der sechs Seeunfälle passierten im Januar 2019. Dazu zählte die Havarie des Riesenfrachters “MSC Zoe“.

Das Havariekommando hat im vergangenen Jahr drei Einsätze auf der Nordsee, zwei auf der Elbe und einen in der Ostsee geleitet. "Jede Einsatzlage hatte ihre Herausforderungen und lieferte Erkenntnisse für die Zukunft", sagte der Leiter des Havariekommandos Hans-Werner Monsees am Donnerstag bei einer Bilanz für 2019.

Havarie des Frachters "MSC Zoe"

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Die "MSC Zoe" hatte in der Nacht zum 2. Januar 2019 auf der Fahrt nach Bremerhaven 342 Container verloren. © picture alliance / AP Photo

Fünf der sechs Schadenslagen passierten im Januar 2019. Dazu zählte die Havarie des Riesenfrachters "MSC Zoe". Das Schiff mit 8000 Containern an Bord hatte in der Nacht zum 2. Januar auf der Fahrt nach Bremerhaven 342 Container verloren. Die Ursache des schweren Seeunfalls ist weiterhin unklar. 297 Container waren in niederländischen Gewässern bei der Insel Ameland und 45 in deutschen Gewässern vor der Insel Borkum versunken.

Ebenfalls im Januar kam es auf der Elbe zu einer Havarie. Der mit 9000 Tonnen Gefahrgut beladene Tanker „Oriental Nadeshiko“ war vor Cuxhaven auf Grund gelaufen. Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff war in Bützfleth ausgelaufen und auf dem Weg nach Tarragona in Spanien in die flachen Wasser jenseits der Fahrrinne geraten.

Sitz des Havariekommandos ist in Cuxhaven

Das Havariekommando wurde 2003 als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer gegründet. Bei Unfällen auf der Nord- und Ostsee plant und organisiert es Hilfe etwa für Verletzte, bei Verunreinigungen durch Schadstoffe und bei Bränden. Es hat keine eigenen Einsatzkräfte, sondern arbeitet mit Partnern auf Bundes- und Länderebene zusammen.

Sitz des Havariekommandos mit derzeit rund 40 Beschäftigten ist in Cuxhaven. Um sich auf Notfälle vorzubereiten, haben das Havariekommando-Personal und die Einsatzkräfte der Partner nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mehr als 100 Übungen durchgeführt. Sie trainierten zum Beispiel die Ölbekämpfung mit Schiffen, einem Ölüberwachungsflugzeug und einem Hubschrauber. Dabei arbeiteten Einsatzkräfte aus den Niederlanden, Norwegen, Dänemark, Deutschland und von der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs zusammen.

Manche Übungen etwa zur Versorgung von Verletzten wurden im Süden Deutschlands oder im Ausland organisiert. „Wir wollen für alle Einsatzkräfte optimale Übungsbedingungen schaffen, damit wir im Einsatzfall Menschen und Umwelt vor den Auswirkungen eines Schadensereignisses bestmöglich schützen können“, sagte Monsees.