Kiel/Haselau. Das ging schnell. In der Regel gibt das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) keine Zwischenergebnisse bekannt. Doch beim toten Zuchtfohlen aus Haselau handelt sich eben um einen besonderen Fall. Denn würde sich der Verdacht bestätigten, dass das Tier von einem Wolf gerissen wurde, wäre es das erste so getötete Fohlen in Schleswig-Holstein seit Jahrhunderten – und das in einem Bundesland, in dem Zucht und Reiten eine große Rolle spielt.
„Wir können sehr sicher einen Wolf als Todesursache ausschließen“, sagte LLUR-Sprecher Martin Schmidt am Mittwoch dem Abendblatt. Dabei wurde das Fohlen erst am Montagmorgen von Besitzer Gunnar Mohr tot auf der Weide gefunden. Eine DNA-Analyse, auf die das LLUR in der Regel bei getöteten Tieren verweist, dauert aber etwa drei Wochen. Schmidts Aussage gründet sich auch auf die pathologische Untersuchung. Demnach sei kein für Wölfe typischer Todesbiss an der Kehle festgestellt worden. Zudem gehen die Experten davon aus, dass das Fohlen bereits mehrere Tage tot war. Somit müssen die großen Bissspuren von einem oder mehreren Aasfresser stammen.
Für Züchter Mohr ist das abwegig. Das Tier, das auf einer Weide neben dem Stall stand, habe am Sonntag sicher gelebt. „Ich lasse doch kein totes Fohlen tagelang auf der Weide liegen und rufe dann einen Gutachter wegen Wolfsbisses“, sagt er. Er hofft, dass das Ergebnis der DNA-Analyse in drei Wochen andere Erkenntnisse bringt.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Region