Winsen. Überraschende Wende im Fall der Vergewaltigung einer Frau am 7. September in Winsen: Polizeibeamte hatten damals noch am selben Tag einen 27-Jähriger unter Tatverdacht vorläufig festgenommen. Bei einer Wahllichtbildvorlage wurde der Mann allerdings nicht wiedererkannt. Aufgrund eines ohnehin bestehenden Haftbefehls blieb der 27-jährige jedoch weiter in Haft.
Aus ermittlungstaktischen Gründen hatte die Polizei nicht veröffentlicht, dass bei der Tat auch das Handy der 39-Jährigen in den Besitz des Täters gekommen ist. Durch technische Überwachung wurde das Mobiltelefon nur einen Tag nach der Tat im Raum Elmshorn geortet. Anschließend ermittelten die Spezialisten eine konkrete Wohnanschrift in Elmshorn als Standort des Mobiltelefons. Noch in der Nacht zum 9. September wurde die Wohnanschrift überprüft. Hierbei stellten die Beamten das Mobiltelefon sicher.
In Winsener Flüchtlingsunterkunft gemeldet
Das Telefon gehört offenbar einem 18-jährigen Ägypter. Der Heranwachsende ist in einer Flüchtlingsunterkunft in Winsen gemeldet. Er hat aber auch Verwandte in Elmshorn. Der Ägypter wurde vorläufig festgenommen, weil er durch den Besitz des Handys unter dringenden Tatverdacht geriet. Weiterhin steht der Mann im Verdacht, Anfang August eine Frau in Pinneberg in ähnlicher Weise überfallen und ihr ein Handy geraubt zu haben.
In seiner Vernehmung bestritt der Mann jegliche Beteiligung an der Vergewaltigung in Winsen oder dem Raub in Pinneberg. Dann jedoch erkannte ihn die Frau bei der Wahllichtbildvorlage sofort wieder. Es wurde ein Haftbefehl für den 18-Jährigen erlassen.
Letzte Gewissheit brachte dann noch ein DNA-Abgleich mit den bei der 39-Jährigen sichergestellten Spuren. Es steht laut Polizei damit zweifelsfrei fest, dass die DNA-Spuren von dem 18 Jahre alten Beschuldigten stammen.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Region