Lüneburg/Oldenburg. Der heutige Donnerstag ist kein schöner Tag für die niedersächsische Justiz: In Lüneburg wird das Urteil gegen einen korrupten Richter erwartet, und in Oldenburg fällt das Urteil im Prozess wegen dreifachen Mordes gegen den 38 Jahre alten Krankenpfleger Niels H. Und in beiden Fällen geht es auch um schwerwiegende Vorwürfe gegen die Justiz. Der Krankenpfleger hat inzwischen sogar 30 Tötungen am Klinikum Delmenhorst gestanden, es wird absehbar einen weiteren Prozess geben. Inzwischen ermitteln Osnabrücker Staatsanwälte gegen zwei Kollegen aus Oldenburg wegen des Verdachts der Strafvereitelung. Sie haben möglicherweise über Jahre Hinweise von Angehörigen über merkwürdige und merkwürdig viele Todesfälle auf der Intensivstation nicht ernst genommen.

Und im Fall des Lüneburger Landgerichts um den Verkauf von Examensklausuren an Studenten konnte der verdächtige Richter nach Italien fliehen, weil er im Justizministerium zu weitgehend informiert wurde und dann die Zielfahnder der Polizei abschüttelte. Beide Angeklagte sind geständig, mit Verurteilungen ist zu rechnen.