Der 21-Jährige verließ vor drei Jahren allein seine Heimat

Trittau. Die Freiwillige Feuerwehr der schleswig-holsteinischen Gemeinde Trittau (Kreis Stormarn) hat erstmals einen Asylbewerber als Mitglied. Ahmed Ibrahim ist 21 Jahre alt, kommt aus Syrien und lebt seit Mitte 2013 in der ländlichen Gemeinde. „Wir freuen uns sehr, ihn bei uns begrüßen zu können“, sagt Gemeindewehrführer Clemens Tismer. „Ich möchte nicht nur zu Hause sitzen, sondern mich in die Gemeinschaft einbringen“, sagt Ahmed Ibrahim. Laut Kreiswehrführer Gerd Riemann ist der 21-Jährige der einzige Asylbewerber im Kreis Stormarn, der bei der Feuerwehr tätig ist.

Im Herbst 2014 ging Ibrahim das erste Mal zur Feuerwehr, sprach mit den Kameraden und nahm an Übungen teil. „Wenn er seine Anwärterausbildung abgeschlossen hat, kann er offizielles Mitglied werden und zu Einsätzen fahren“, sagt Tismer. „Er muss die gleichen Prüfungen ablegen wie jeder werdende Feuerwehrmann.“ Wie Ahmed Ibrahim sagt, habe er bei der Feuerwehr bereits viele Freunde gefunden. Auch von der Technik ist er begeistert: „Die Autos und die Ausrüstungen sind so modern, ganz anders als in Syrien.“

Vor drei Jahren floh er allein aus seiner Heimat, in der seit 2011 ein Bürgerkrieg tobt. Zunächst lebte Ahmed Ibrahim in Frankreich, kam dann nach Deutschland. „Ursprünglich wollte ich immer nach Schweden, da dort auch Freunde von mir wohnen. Doch nun möchte ich nicht mehr weg. Ich möchte hier bleiben und eine eigene Familie gründen“, sagt Ahmed Ibrahim. Im Moment dürfe er nicht arbeiten, aber er würde gern eine Ausbildung zum Friseur machen. Er geht einmal in der Woche in das Trittauer Jugendzentrum und bekommt dort Sprachunterricht, er spricht bereits gut Deutsch.

Seitdem er in Europa ist, hat Ahmed Ibrahim keinen Kontakt mehr zu seiner Familie in Syrien. „Ich hoffe natürlich, dass es ihnen gut geht, möchte mir aber nicht zu viele Gedanken machen. Hier will ich mir ein eigenes Leben aufbauen.“

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