Ratzeburg. Drei Kandidaten hoffen auf einen Sieg bei der Landratswahl im Kreis Herzogtum Lauenburg. Morgen tritt der Landtag in Ratzeburg zusammen, um einen Nachfolger für Gerd Krämer zu finden. Gerechnet wird mit einem langen Abend. Momentan ist keinem der Bewerber die im ersten Wahlgang erforderliche Mehrheit von 23 Stimmen sicher. Erst im dritten Wahlgang würde auch eine einfache Mehrheit reichen.

Christoph Mager (Richter), 38, wird von CDU und FDP unterstützt (zusammen 22 Sitze). Der SPD-Fraktionschef Jens Meyer (Anwalt), 57, kann auf die Stimmen seiner Fraktion hoffen (14). CDU-Mitglied Matthias Heidelberg (Bürgermeister von Wentorf), 53, wird von den Grünen (7), eventuell auch von den Linken (1) unterstützt. Zum Mehrheitsbeschaffer könnte Kay Oelke werden, der Abgeordnete der rechtsextremen Partei Rechtsstaatliche Liga. Sein Wahlverhalten ist unklar. „Ich weiß, wen ich wähle, aber ich werde nicht sagen, wer das ist“, erklärte er gegenüber dem Hamburger Abendblatt.

Gerd Krämer ist seit 2002 Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg. Bundesweite Schlagzeilen machte ein tragischer Zwischenfall aus dem März 2013. Damals erschoss sich ein Rentner vor den Augen des Landrats. Er hatte Krämer aufgesucht, um eine Beschwerde loszuwerden. Krämer ist seit September 2014 krankgeschrieben. Derzeit vertritt ihn der CDU-Fraktionsvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann.

Der neue Landrat wird für acht Jahre gewählt, erster Arbeitstag wird der 1.Juni sein.