Experten des Landeskriminalamts prüfen, ob es sich bei dem tödlichen Sprengkörper um illegale Importware handelt

Kreis Segeberg. Ein tödlicher Unfall hat die Feiern zum Jahreswechsel im Kreis Segeberg überschattet. In Alveslohe starb ein 18-jähriger Mann, als er auf einem Maisfeld einen illegalen Sprengkörper zündete. Sprengstoffexperten der Polizei prüfen, ob es sich dabei um einen sogenannten Polenböller handelte. Der 20-jährige Begleiter des jungen Mannes erlitt einen Schock.

Das Unglück geschah gegen 0.30 Uhr an der Straße Börgerskamp. Der genaue Hergang ist noch unklar. Der 18-jährige Quickborner erlitt bei der Explosion so schwere Kopfverletzungen, dass er kurz nach dem Eintreffen des Notarztes starb. Der 20-Jährige, der ebenfalls aus Quickborn kommt, zog sich leichte Verbrennungen am Kopf zu.

Noch in der Nacht übernahm das Landeskriminalamt (LKA) Kiel die Ermittlungen und schickte Spezialisten nach Alveslohe. Sie stellten am Tatort die Reste des Sprengsatzes sicher. Die LKA-Beamten fanden außerdem eine Tüte des 18-Jährigen, in der sich weitere illegale Sprengkörper, darunter auch Polenböller, befanden.

Die Ermittler sind sicher, dass der Quickborner den Sprengkörper selbst gezündet hat. „Damit können wir ein Fremdverschulden ausschließen“, sagte LKA-Sprecher Stefan Jung. Die Beamten durchsuchten die Wohnung des 18-Jährigen. Die Ergebnisse werden noch ausgewertet. Ein Notfallseelsorger betreute die Angehörigen.

LKA-Sprecher Stefan Jung warnt nochmals eindringlich vor den illegalen Sprengkörpern. „Wie extrem gefährlich sie sind, zeigt dieser Fall“, sagte er.

Zoll und Polizei hatten in der vergangenen Woche in einem Hamburger Mehrfamilienhaus Lager der sogenannten Böller-Mafia geräumt, in dem sich mehrere Tonnen Feuerwerkskörper befanden. Die Menge hätte ausgereicht, um das Gebäude zu sprengen.