Von dem Täter, der in Hannover einen 21-Jährigen erschossen hatte, fehlt noch jede Spur

Hannover. Die beim Raubmord in einem hannoverschen Supermarkt eingesetzte Pistole wurde einem Waffengutachten zufolge bei vier weiteren Überfällen benutzt – unter anderem in Burg bei Magdeburg. Weitere Tatorte waren Hamm und Bottrop in Nordrhein-Westfalen sowie ein weiteres Mal Hannover, wie die dortige Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Räuber hatte am 4.Dezember in Hannover-Stöcken einen 21-jährigen Supermarktkunden erschossen und war dann geflüchtet. Der junge Mann hatte vergeblich versucht, den Täter zu überwältigen.

Für das vom Bundeskriminalamt erstellte Waffengutachten seien an den Tatorten gefundene Patronen untersucht worden, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. In Hamm war eine Kassiererin von einer Kugel verletzt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Gesuchte ein Serientäter ist. Rund 20 Überfälle in Niedersachsen und angrenzenden Bundesländern werden geprüft. Nach der Veröffentlichung von Bildern aus Überwachungskameras seien bisher etwa 240 Hinweise auf den Mann eingegangen.

Vor Weihnachten hatte die Polizei in Hamm einen Verdächtigen festgenommen, aber wieder laufen gelassen, weil der 48-Jährige zum Tatzeitpunkt in Russland war. Von dem als sehr gefährlich eingestuften mutmaßlichen Raubmörder fehlt damit weiterhin eine heiße Spur. Aus Sicht der Ermittler könnte Spielsucht ein Motiv des Mannes sein. Nur einen Tag nach dem tödlichen Schuss auf den 21-Jährigen soll der Räuber einen Supermarkt in Hemmingen bei Hannover überfallen haben.