Appell des Ministerpräsidenten zum Jahreswechsel. CDU kritisiert

Kiel. Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hat die Schleswig-Holsteiner aufgerufen, die ins Land kommenden Flüchtlinge offen aufzunehmen und ihnen zu helfen, in Deutschland Fuß zu fassen. Er vertraue auch für 2015 auf die Mitmenschlichkeit der Bürger im Norden, erklärte der Regierungschef am Montag aus Anlass des bevorstehenden Jahreswechsels. „Wir helfen gern“, sagte Albig. Die gestiegene Zahl der Flüchtlinge könne auch Ängste wecken. Aus Unsicherheit und Ängsten dürften aber keine Vorurteile werden und aus Vorurteilen keine Abneigung, Zwietracht und Hass, sagte Albig.

Viele Flüchtlinge sehnten nichts mehr herbei, als möglichst sicher in ihre Heimat zurückkehren zu können. „Manche werden hierbleiben, weil eine Rückkehr mit Risiken für sie und ihre Kinder verbunden ist. Sie werden gemeinsam mit uns an der Zukunft unseres Landes bauen.“ In den kommenden Jahrzehnten brauche Schleswig-Holstein mehr Hände: „Flinke Hände, die unsere Wirtschaft mit am Laufen halten. Und liebevolle Hände für die Menschen bei uns im Land, die wegen Alter, Krankheit oder Handicaps auf die Hilfe anderer angewiesen sind.“

Die Spitzen der Nord-CDU erklärten zum Jahreswechsel, 2015 werde für die Partei im Land ein Jahr inhaltlicher und programmatischer Arbeit sein. Während Deutschland insgesamt gut dastehe, habe Schleswig-Holstein noch viele Hausaufgaben zu erledigen, um an diese positive Entwicklung anknüpfen zu können, erklärten der CDU-Landesvorsitzende Ingbert Liebing und Landtagsfraktionschef Daniel Günther. „In vielfacher Hinsicht war das Jahr 2014 ein verlorenes Jahr für Schleswig-Holstein“, heißt es in ihrer Grußbotschaft. „Die Regierung hatte mehr mit sich selbst, mit Skandalen und Ministerrücktritten zu tun als mit der Lösung der Probleme unseres Landes.“ Die CDU-Schleswig-Holstein werde auch 2015 daran arbeiten, bessere Alternativen für das Land aufzuzeigen.