Helfer der Seemannsmission gehen für Weihnachtsbesuche an Bord der Schiffe

Bremen. Weihnachtlicher Endspurt in den Häfen: Bis Heiligabend beschert die Deutsche Seemannsmission an ihren 15 Inlands- und 16 Auslandsstationen Seeleute aus aller Welt. Die haupt- und ehrenamtlichen Helfer bringen nach Angaben von Generalsekretärin Heike Proske in diesen Tagen mehr als 30.000 meist spendenfinanzierte Weihnachtspäckchen an Bord. Hintergrund: Viele Seeleute müssten das Fest fern von Heimat und Familie verbringen, sagte die leitende evangelische Theologin. „Bordbesuche und Geschenke zeigen ihnen, dass es an Land Menschen gibt, die an sie denken.“

Die Schifffahrtsbranche steckt seit Jahren in der Krise. Vielerorts dümpeln Frachter ohne Aufträge als „Auflieger“ in den Häfen. In schwieriger Zeit mussten Seeleute teils Lohnkürzungen hinnehmen, teils mit ausgedünnter Besatzung klarkommen. Dazu kommen belastende Arbeitsbedingungen. Proske beschreibt die schwierige Lage so: „Rund um die Uhr im Schichteinsatz, Wind und Wetter und den ständigen Zeitverschiebungen ausgesetzt, mit Menschen zusammen, die nur selten meine Muttersprache sprechen, geschweige denn eine Ahnung von dem haben, wie in meinem kulturellen Zuhause Weihnachten gefeiert wird.“

Die Generalsekretärin verweist zudem darauf, dass die meisten Waren im internationalen Handel über die Meere transportiert werden. „Das betrifft etwa 90 Prozent. Unser Weihnachtsfest wäre massiv eingeschränkt, wenn Seeleute nicht rund um die Uhr mit ihrer wertvollen Arbeit für unsere Geschenke sorgen würden.“